Zitat:
Hallo,
hab leider in der Suche nichts gefunden und bin privat auf verschiedene Meinungen gestoßen! Welches öl brauche ich für meinen 323i? 5W40 soll bei der laufleistung ja zu dünn sein! 10w40 oder 15w40 ist hier die frage?! und welche marke und menge sollte es sein?
mfg daniel
Ölthread´s sind reine "Glaubensthread´s", deswegen ist es Talk, da nie ein 100% Ergebnis aus solch einem Thread hervorgeht.
Eine bitte an euch Leute, schreibt zu euren Antworten auch eine Begründung dazu.
Den kipp 0W-40 von .... rein, weils das beste ist hilft nicht vielen hier weiter.
(Zitat von: b-mw-323)
Ist eigentlich ganz einfach:
Das was drin war kommt wieder rein. unabhängig von der Laufleistung.
Die begründung kommt unten...
Ich weiß - und von daher finde ich die Anmerkung von weiß-blau-fan-rude sehr wichtig - Ölfragen sind Glaubensfragen und es zählt zu den Bereichen in denen mehr Halbwissen unterwegs ist als konkrete Infos.
Viele der Informationen und Begründungen stammen aus einer Zeit in der niedrigviskoses Öl zu Problemen führte - nicht weil es schlecht war, sondern weil die Motoren nicht darauf ausgelegt waren. Leute - es sind seither ein paar Jahre ins Land gegangen - es hat sich was getan!
Niedrigviskoses vollsyntethisches Öl ist nur in kaltem Zustand (Kaltviskosität) erheblich dünner als z.B. Mineralöl. Synthetische Öle haben einen Trick auf Lager und dieser nennt sich "Spreizeigenschaft". Mit zunehmender Temperatur "spreizen" sich die Moleküle auf was dazu führt, das die Viskosität über einen weiten Temperaturbereich kontant bleibt. Daher unterscheiden sich die Öle bezüglich der Schmiereigenschaften bei warmen Motor kaum.
Vor 20 Jahren war es als Motorbauer nicht ganz einfach mit der Eigenschaft des Schmieröl leben zu müssen, welches seine Viskosität im Betrieb bei erwärmung ändert. Man behalft sich daher eines kleinen Tricks: Die Matriealien für Lagerschale und Kurbelzapfen wurden so gewählt, so das diese einen unterschiedlichen Dehnungkoeffzienten auswiesen. Bei kaltem Motor und kaltem Öl war das Spiel ein klein wenig größer als bei heißem Motor. Das dickere Öl konnte bequem passieren und mit zunehmender Temperatur wurde das Öl dünner, die Spaltmasse aber auch (wir reden hier von Veränderungen im tausenstel bereich!). Der M20 war genau solch ein Motor und das ist auch der Grund warum er etwas allergisch auf vollsynthetisches Öl reagiert. Bei kaltem Motor sind seine Lagerspiele zu groß.
Seit etwa 15 Jahren wird vollsynthetisches Öl eher zum Normalfall und dem trägt man im Motorbau Rechnung - man reduziert die Spaltdehnung oder läßt sie sogar komplett weg. Dann sind die Vorgaben aber auch 0W oder höchstens 5W.
Vollsynthetisches Öl hat einen weiteren Vorteil: Es bindet Schmutz nicht und ermöglicht es dem Ölfilter den Schmutz erehblich effektiver abzuscheiden. Da Öl sieht nahc einigen tausend Km noch wie neu aus. Mineralöl bindet Rußpartikel (ist eigentlich nicht so schlecht) und feinsten Abrieb erheblich stärker und erschwert dem Ölfilter die Abscheidung. Die Folge sind kurze Wechselintervalle und eine kohlrabenschwarzes Öl - auch die Schwarzschlammbildung war darauf zurückzuführen.
Idealerweise sollte man das Öl als festes Bauteil betrachten, das genauso eingefahren werden muss wie die Kolben oder die Lager - zumindest was die Ölsorte betrifft. Der Motor sollte mit der Ölsorte (nicht nur Viskosität, sondern auch Marke) verheiratet werden - das was als erstes Öl drin war, bleibt ein Leben lang.
Wird das Öl gewechselt, läuft sich der Motor auf das neue Öl ein und du hast nach einigen tausend km wieder den gleichen Ölverbrauch wie jetzt. Das man ab einer bestimmten Laufleistung ein anderes Öl verwenden soll hat in meinen Augen die Qualität von Kaffeesatzleserei. Ich kenne Kunden, bei denen stellt sich bereits nach 50.000 km Ölverbrauch ein, andere haben 200.000 km auf der Uhr und brauchen keinen Tropfen zwischen den Ölwechseln. Ich habe das Gefühl, das das weder am Fahrzeug noch am Öl liegt - vielleicht am Fahrer.
Ihr könnt es halten wie ihr wollt. Du kannst es halten wie du willst. Ich sehe keinen Grund zu wechseln und einen erhöhten Ölverbrauch mit dickerem Öl zu bekämpfen ist Symtome bekämpfen.