Der Markt für offene Autos wächst und wächst. Und mit ihm das Angebot. Während in Deutschland vor zehn Jahren 40 offene Baureihen in 149 Varianten zu haben waren, verzeichnet der Marktbeobachter Jato Dynamics heute bereits 45 Modelle in 224 Versionen. Tendenz steigend.
Die Deutschen lassen die Hüllen fallen: Immer mehr Autofahrer fühlen sich so stark von Fahrtwind und Sonnenschein angezogen, dass sie kein festes Dach über dem Kopf möchten und in einem Cabrio oder Roadster ihrem Ziel entgegenfahren wollen. "Zulassungszahlen und Marktanteile offener Autos sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen", zitiert Nick Margetts, Geschäftsführer des Marktbeobachters Jato Dynamics die Statistik. Wurden im Jahr 2001 noch 121.000 Cabrios und Roadster verkauft, kamen sie im letzten Jahr bereits auf 142.000 Zulassungen hierzulande. Ihr Anteil am Gesamtmarkt ist damit von 3,6 auf 4,3 Prozent gestiegen.
Das Wachstum des Cabriomarktes geht offenbar zu Lasten der Coupé-Verkaufszahlen. So weist die Jato-Statistik für 1985 knapp 18.000 Cabrio- und gut 74.000 Coupé-Neuzulassungen aus, 1995 halten sich 72.000 offene und 88.000 geschlossene Zweitürer annähernd die Waage, doch 2005 haben die bereits erwähnten 142.000 Cabrios die nur noch knapp 28.000 Coupés weit ins Abseits gedrängt.
Im internationalen Vergleich ist Deutschland laut Jato Dynamics der volumenstärkste Markt für Cabrios und Roadster in Europa, wenn man die absoluten Verkaufszahlen als Grundlage der Statistik nimmt. Betrachtet man allerdings den prozentualen Anteil der offenen Autos, rangiert Deutschland auf Rang vier hinter Zypern, Luxemburg und Großbritannien. Ebenfalls zur Spitzengruppe zählt noch die Schweiz, während ganz am Ende dieser Rangfolge Länder wie Belgien, Schweden, Tschechien, Finnland oder Polen stehen. Schlusslicht allerdings ist Island - ein Markt, der seit 2001 zusammen nur zwölf neue Cabrios und Roadster gesehen hat. Margetts: "Dort ist es einfach verdammt kalt."
____________________________