Anleitung zum Wechsel des Benzindruckregler (BDR) bei M52 6-Zylinder Modellen.Ich habe diesen Wechsel bei meinem 328i vorgenommen, und habe mir gleich ein paar Notizen gemacht. Leider habe ich vergessen Fotos zu machen (besser ich hatte keine Lust, weil die Finger eh dreckig waren), deswegen versuche ich es mit Beispielfotos und Schaubildern zu veranschaulichen.
Der Wechsel kann sich bei anderen Modellen etwas anders verhalten!
Denke aber es ist alles sehr ähnlich...
AnleitungAls erstes: Motor/Zündung aus - Schlüssel abziehen (damit keiner auf dumme Ideen kommt) - Motorhaube auf.
Schritt 1:Ihr müsst die beiden Motorabdeckungen demontieren (ggf. müsst ihr vorher eure vorhandene Domstrebe abbauen). Hierfür müsst ihr die vier Schrauben (verstecken sich unter den auf dem Foto mit roten Pfeilen gekennzeichneten Abdeckungen) herausdrehen. Die Abdeckungen einfach mit einem flachen Schraubendreher raushebeln.
Bei der Zylinderbankabdeckung müsst ihr selbstverständlich noch den Öleinfülldeckel entfernen. Diesen setzt ihr direkt nach demontieren der Abdeckungen aber wieder ein, damit verhindert ihr, dass Dreck reinfallen kann!
Schaubild:Schritt 2:Ihr löst die beiden Benzinleitungen (Vor- und Rücklauf - Schaubild Position 14 & 15) aus ihrer Halterung. Die Halterung sitzt etwas versteckt versetzt unten rechts neben der Ansaugbrücke. Folgt dem Ölmessstab und ihr seht etwas weiter unten zwei dickere Schläuche direkt nebeneinander in einer Halterung. Befreit sie aus ihrer Umklammerung, sie werden es euch später danken.
Dann löst ihr die beiden Lambdasondenstecker (Position vorher markieren, damit ihr später wieder den richtigen Stecker nehmt). Die Stecker befinden sich ca. in der Mitte der Einspritzleiste (Schaubild Position 1). Einfach aus den Metallklammern nehmen und die Stecker lösen.
An Position 12 unten auf dem Schaubild ist bei mir ein weiterer Stecker, keine Leitung. Diesen Stecker ebenfalls lösen.
Schritt 3:Die Steckerleiste für die Einspritzventile muss ebenfalls weichen. Die Leiste befindet sich direkt neben/hinter der Einspritzleiste. Ist ein längeres (ca. die Länge der Einspritzleiste) schwarzes Plastikgehäuse. Hierfür solltet ihr die sechs Sicherungsklammern an den Steckern zu den Einspritzventilen lösen. Die Stecker gehen zwar auch so runter, aber das ist nicht zu empfehlen. Einfach die Sicherungen lösen und die Steckerleiste von vorn nach hinten (oder andersrum, wenns euch besser gefällt) nach oben hin abhebeln.
Legt die Steckerleiste dann beiseite und befestigt sie irgendwie, wie es beliebt. Ich habe sie einfach unter den Kabelschacht oben unter der Windschutzscheibe geklemmt.
Es ist hierfür wichtig, dass ihr den Stecker, in Schritt 2 an Position 12 unten beschrieben, vorher gelöst habt!
Schritt 4:Zwei Schrauben (Schaubild Position 2) halten die Einspritzleiste in Position. Diese beiden Schrauben müsst ihr ebenfalls lösen.
Nun ist die Einspritzleiste schon ziemlich "labil" und ihr könnt sie schon leicht bewegen.
Nun könnt ihr mit absolut sanfter Gewalt die Einspritzventile (Schaubild Position 3) aus der Ansaugbrücke ziehen. Die Einspritzventile sind nur in die Ansaugbrücke geschoben und nicht weiter befestigt. Ihr müsst hier dennoch sehr vorsichtig sein, denn die Ventile sind nicht sehr robust! Ich habe von vorn nach hinten immer ein Ventil nach dem anderen leicht angelöst - nicht ganz herausziehen! Erst als ich alle Ventile gelöst hatte, habe ich sie komplett aus der Ansaugbrücke gezogen.
Nun könnt ihr die Einspritzleiste komplett mit den Einspritzventilen ziemlich gut bewegen. Ihr seht nun auch direkt den Benzindruckeregler am Ende der Einspritzleiste (Schaubild Position 6).
Schritt 5: (KANN ÜBERSPRUNGEN WERDEN - weiter unten dazu mehr)
Die Einspritzventile werden durch Sicherungen (Schaubild Position 5) an der Einspritzleiste "fixiert". Diese Sicherungen löst ihr alle nacheinander und nehmt immer gleich das dazugehörige Einspritzventil heraus.
VORSICHT!!! Es tritt bei jedem Einspritzventil, dass ihr herauslöst, Sprit/Benzin aus! Diesen unbedingt abfangen und in ein geeignetes Gefäß füllen.
Nach herauslösen der Ventile habt ihr völlig freien Spielraum mit der Einspritzleiste und könnt sie sehr gut nach rechts und links bewegen.
Es kann noch immer sein, dass Benzin nachläuft! Entweder ihr müsst die Benzinleitungen (Position oben beschrieben) mit geeignetem Werkzeug abklemmen oder sehr schnell Schritt 6 durchführen!
Schritt 6:Schritt 5 vorher
NICHT ausgeführt!
Solltet ihr nicht, wie in Schritt 5 beschrieben, die Ventile herausgenommen haben, müsst ihr nun sehr vorsichtig arbeiten. An dem BDR befindet sich ein Unterdruckschlauch (Schaubild Position 10), diesen müsst ihr lösen. Hierfür sind schlanke Finger gefragt, denn der Schlauch ist nicht sehr lang und ihr müsst hinter der Einspritzleiste an der Spritzwand zum Fahrgastraum fummeln.
Es ist nicht viel Spielraum zwischen den Einspritzventilen und der Ansaugbrücke, denn ihr müsst die komplette Einspritzleiste zusammen mit den Ventilen nach rechts hinweg über die Ansaugbrücke buchsieren. Dies gestaltet sich etwas schwierig, da die Benzinleitungen am Benzindruckreglergehäuse ein Stück lang starr sind.
Ein wenig drehen und wenden ist hier hilfreich. Da wird man ums probieren nicht drumrum kommen! Vorteil ist, es kann erstmal kein Benzin entweichen. Sollte doch irgendwo an den Einspritzventilen Benzin austreten, sofort schauen woher es kommt - Arbeiten erst fortsetzen, wenn kein Blut *äh* Benzin mehr fließt!
Der Benzindruckregler ist mit einem Sicherungsring aus Metall in dem BDR-Gehäuse befestigt. Dieser Sicherungsring hat drei kleine Haltenasen, welche sich in dem Gehäuse festsetzen. Ebenso ist der Ring nicht komplett geschlossen. Da ihr wenig Spielraum habt, müsst ihr gucken, wie ihr dort am besten ran kommt. Eine Spitzzange sollte hier aber sehr gute Dienste leisten. Den Sicherungsring lösen, indem ihr die Öffnung am Sicherungsring zusammendrückt, und den Sicherungsring entfernen.
Der BDR ist noch immer fest im Gehäuse (Unterdruck) und kann am besten durch das Gehäuse (hier sind drei Schlitze in die der Sicherungsring greift vorhanden) herausgehebelt werden. Ich habe einen flachen Schraubendreher genommen und durch diese Schlitze den BDR ausgehebelt. Man hört ein leichtes "Pft" sobald sich der Druck verändert. Danach fällt euch der BDR auch schon in die Finger.
VORSICHT!!! Auch hier kann wieder etwas Benzin/Sprit entweichen. Diesen wiederum auffangen und in ein geeignetes Gefäß abfüllen!
Schritt 5 vorher
ausgeführt!
Wenn wie in Schritt 5 beschrieben vorgangen worden ist, habt ihr hier etwas mehr Freiraum (ich habe alle Ventile entfernt!). Ihr könnt den Unterdruckschlauch recht simpel entfernen und kommt auch an den BDR allgemein besser ran.
Den Sicherungsring wie oben schon beschrieben entfernen und den BDR aus seinem Gehäuse holen. Genauere Beschreibung dafür bitte etwas weiter oben nachlesen.
VORSICHT!!! Auch hier kann wieder etwas Benzin/Sprit entweichen. Diesen wiederum auffangen und in ein geeignetes Gefäß abfüllen!
Schritt 7:WICHTIG!!! Den neuen Benzindruckregler vorher mit neuen O-Ringen (Schaubild Position 7 & 8) bestücken - sollten diese nicht schon angebracht sein.
Der neue Benzindruckregler kann nun einfach wieder in das Gehäuse geschoben werden. Hierfür mit etwas Druck nachhelfen, denn der BDR sitzt in einer Fassung die erst "einrasten" muss.
Sicherungsring wieder anbringen!
Schritt 8:Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge.
Zu beachten ist noch:
- den Sicherungsring vom BDR nicht vergessen!!!
- den Unterdruckschlauch am BDR nicht vergessen!
- Einspritzventile VOR dem Einsetzen in die Ansaugbrücke mit ganz wenig geeignetem Schmierstoff (z.B. Motorenöl) "einfetten". Die Dichtungsringe könnten sich sonst verschieben!
- Einspritzventile ganz vorsichtig einsetzten!
- Stecker von der Steckerleiste alle auf festen Sitz überprüfen!
- keine Schraube vergessen anzuziehen!
- Lambdasonden in den richtigen Stecker stecken!
- aufgefangenes Benzin geeignet entsorgen!
Beim Starten des Autos erst etwas die Zündung laufen lassen. Damit sich das vorher ausgelaufene Benzin erst wieder in den Einspritzventilen und im BDR verteilen kann. Es kann vorkommen, dass er beim ersten Anspringen etwas stottert. Das gibt sich aber sofort wieder.
PS: Der Wechsel kann sicherlich auch mit komplett eingebauter Einspritzleiste passieren, dennoch möchte ich nicht wissen, wie kompliziert das ist! Es ist einfach sehr sehr wenig Platz dort hinten.
LG Christian
Bearbeitet von: daspertl am 28.08.2009 um 11:46:52Bearbeitet von: Weiß-Blau-Fan-Rude am 28.08.2009 um 17:41:55Bearbeitet von: Weiß-Blau-Fan-Rude am 28.08.2009 um 17:42:30