Ich habe ein wenig das Gefühl, als würden wir hier an einigen Stellen aneinander vorbei reden.
Geld spielt also keine Rolle.
ATE nicht zu kriegen.
Textar nicht zu kriegen.
Brembo nicht zu kriegen (höchstens über deinen genannten Personalverkauf? - und teuer).
EBC keine Bestände - hier muss es ja auch unabhängige Händler geben die sowas vertreiben, vielleicht hat ja jemand wie
https://www.at-rs.de/ noch Restbestände.
TRW hat keinen Belag zu der Referenznummer im Sortiment.
Bleibt noch Bosch von genannter Quelle, sofern es sich hier nicht um einen Fehlbestand handelt. Und evtl. Brembo.
Hubauer hat keine OEM-Beläge mehr.
Hat Leebmann noch welche? Das scheint mir aus der Diskussion heraus jetzt noch unklar zu sein.Der
lokale BMW-Vertragshändler muss doch sowas auch bestellen und weiterverkaufen können? Kostet vielleicht mehr als bei Leebmann/Hubauer im Netz - ich hab aber auch schon Teile gehabt, die gerade beim Vertragshändler im Teileverkauf lokal vor Ort günstiger waren.
Die sichere Bremswirkung mit Bosch Belägen wird hier aber jetzt nicht wirklich in Frage gestellt?
Vor langen Jahren, bevor es den G32 gab, gab es da mal Weinereien wegen Geräuschbildung mit neuen Bosch Belägen und Scheiben an einigen Fahrzeugen. Deshalb bin ich da leicht skeptisch. Eigentlich zu unrecht:
Ähnliche Qualitätsschwankungen gab es auch mal mit Chargen fehlerhafter ATE-Bremsscheiben am E90 und vergleichbaren Fahrzeugen, die dann zu Schlagbildung neigten. Trotzdem kaufe ich noch ATE Scheiben für alle meine Fahrzeuge. Ich würde auch Bosch kaufen, wenn ich müsste. Freie Werkstätten bauen das Zeug auch reihenweise ein. Und noch ganz anderes Zeug.
Bei Brembo muss man auch die High-Performance-Sparte von der Aftermarket-Sparte und ebenso von den Teilen unterscheiden die die evtl. als Tier1-Zulieferer an BMW und andere Hersteller liefern. Das sind drei unterschiedliche Qualitätsstandards.
Die M-Sportbremse (also mindestens der Sattel) auf diesem Auto (630d G32) scheint von Brembo zu sein - das muss aber nicht heißen, dass die auch die Beläge für BMW zuliefern. Gleichermaßen haben die Beläge von Brembo die im Aftermarket erhältlich sind eine andere Belagmischung als die Beläge, die das gleiche Unternehmen für BMW als Tier1-Zulieferer fertigen und liefern (...würde - aber tun wir mal so, als wäre das so). Das gilt für jeden Belaghersteller. Das zur Qualitätsdiskussion.
Weshalb ich die Geldfrage zu den EBC-Belägen in den Raum geworfen hab:
Ich kriege Bosch für 170€, BMW für 250€.
EBC hat OE-äquivalente Beläge im Sortiment, wie auch reibwertgesteigerte Ausführungen.
Kriege ich ein
OE-Äquivalent für 150-200€: gut, billiger als BMW.
Muss ich einen
bissigeren Belag alá Redstuff o.ä. nehmen und dafür aber 250€ (oder mehr) hinlegen: muss ich mir ja die Frage stellen, will ich diese "Leistungssteigerung" meiner Bremse, brauche ich das? Oder bin ich als Käufer unsicher, möchte das nicht und greife zum OEM Belag. Der mir in Sachen Geräuschbildung, Wirkung und Lebensdauer, auch in Kombination mit der Scheibe, (über die wir bei den genannten aus oben erläuterten Gründen eigentlich nicht zu diskutieren brauchen) eine gewisse Garantie gibt.
Wenn du, Ugur, jetzt sagst: Hey komm, EBC kostet dasselbe und beißt dann besser: Dann wäre der EBC Belag wahrscheinlich eine gute Wahl, sofern lieferbar.
Bist du dir unsicher bleibst du bei BMW-OEM sofern lieferbar, willst du etwas Geld sparen nimmst du Bosch.
Durch die sehr beschränkte Auswahl an guten Belägen, wäre das eine "fahrerwunschorientierte Kaufempfehlung" und gleichzeitig auch schon die ganze Liste der Optionen.
Den Unterschied zwischen den Belägen wirst du im Alltagsbetrieb wohl kaum ausmachen, sofern du nicht auf Grand-Prix-Kursen Trackdays fährst - das schien mir hier auch bislang kein Kriterium für einen 1900kg 630d G32 zu sein.
Was bei sporadischen Autobahnbremsungen aus 240 einknickt wird die Scheibe sein, die sich verzieht, wenn sie von fragwürdiger Qualität ist. Der Belag kriegt da nicht genug "auf die Fresse" um zu faden, es sei denn du machst das im sport-auto Belastungstest "Bremsung 100-0, 10 mal am Stück". Da wird sich der Unterschied im Belag und der Mischung herauskristallisieren. Und Fading geht mit Bremswegverlängerung einher.
Ein anderer Aspekt wäre Geräuschbildung - was wiederum nichts mit der Sicherheitsfrage zu tun hätte.
Mit den Ausführungen nehme ich jetzt natürlich wieder das Risiko in Kauf, dass irgendwas davon untergeht.