Hi Premu , ich nehme an, das er angemessen fährt und die Kontrollleuchte kommt und der Motor kein Gas mehr annimmt, deshalb soll er ja das EPS ausschalten um zu sehen ob er dann wieder Gas annimmt ! Ist rein zum Fehlereingrenzen gedacht gewesen .
Sollte das so sein dürfte etwas an den Regelkomponenten defekt sein, oder Reifen passen nicht usw.
Übrigens, früher hat es das alles nicht gegeben und man konnte die Autos auch fahren, das Hirn muss man natürlich einschalten, denn auch ein Auto mit den ganzen Helferlein kann man ohne Hirn auch in den Graben fahren .
Es ging ja hier nicht um die Fahrbarkeit, sondern das er kein Gas mehr angenommen hat - also war er nicht mehr richtig fahrbar !
Gruß Peter
(Zitat von: KW-Muffel)
Was muss geschehen, dass es ein ESP-Fehleingriff gibt? ESP regelt dann, wenn die Abweichung der Sollgierrate von der Istgierrate zu groß wird.
Die Sollgierrate (also wie stark das Auto einschlagen soll) wird berechnet aus dem Lenkradwinkel, Lenkwinkel (am Rad) und der Fahrzeuggeschwindigkeit. Damit diese fehlerhaft berechnet wird, ohne dass es erkannt wird, müssen Lenkradwinkelsensor und Lenkwinkelsensor beide gleichzeitig falsche Werte liefern, die dazu noch zueinander passen.
Für die Berechnung der Istgierrate werden auch verschiedene Sensoren verwendet - der Gierratensensor, der Querbeschleunigungssensor, der Längsbeschleunigungssensor und die Radgeschwindigkeitssensoren. All diese Werte werden gegeneinander plausibilisiert, um eine abgesicherte Wert zu erhalten. Auch hier reicht ein einzelner fehlerhafter Sensor nicht aus, um einen falschen Wert zu produzieren - dank der Plausibilisierung müssten schon mehrere Sensoren gleichzeitig falsche Werte liefern, die ebenfalls dazu noch zusammenpassen müssten.
Dass ein Auto 20km ohne Probleme fährt, und dann plötzlich mindestens zwei Sensoren gleichzeitig Mist bauen, und dann auch so, dass die falschen Werte konsistent erscheinen, ist so extrem unwahrscheinlich, dass ich dies ausschließe. Von daher - wenn ESP regelmäßig aktiv wird, dann ist das entweder durch ständiges Fahren am Limit ausgelöst, oder das Auto ist inherent instabil. Angesichts der Tatsache, dass der Threadersteller das Problem nicht vorher hatte, tippe ich auf letzteres.
Und ja, früher gab es all diesen elektronischen Schnickschnack nicht. Dafür gab es aber auch sehr viel mehr Verkehrstote bei deutlich weniger Fahrzeugen auf der Straße. (Über 20 000/Jahr in den 70ern nur in Westdeutschland gegnüber 3500 für ganz Deutschland in 2019) Und gerade bei einem Fahrzeug, dass potentiell instabil ist, ESP auszuschalten und auf der öffentlichen Straße zu testen, was dann passiert, ist nicht ratsam. Das kann man gerne machen, wenn man eine abgesperrte Teststrecke hat, bei der man auch mal abfliegen kann, ohne dass jemand gefährdet wird. Aber eben nicht im Straßenverkehr, wo man sich selbst und andere gefährdet.