Da ich noch aus der "altmodischen Zeit" stamme, bin ich für Filme, aus denen man was lernen kann. Lernen meine ich, die Vergangenheit zu verstehen um über die Zukunft zu lernen.
Das ist ja heutzutage ziemlich "oldschool", heute werden ja nur noch Phantasy-Filme und Seifenopern konsumiert.
Deswegen bin ich ein Exot. Filme, die man unbedingt sehen sollte, wären:
Der Untergang des römischen Reiches
Kleopatra
Spartacus
Der letzte große Sieg der Daker
Diese Filme entstanden in der Vor-Computer-Ära. Da hat man noch richtig Sachen aufgebaut und abgefackelt.
Dann noch:
1492
Der Film von Mel Gibson über die Maya, ich glaube "Apocalyptico"
Kon Tiki über Thor Heyerdahl
Pharao
McKennas Gold, ein Western
Lawrence von Arabien
Omar Muktar, Löwe der Wüste
(Zitat von: thbo0508)
Einspruch, und zwar ganz massiv!
Wenn du meinst, aus reinen Unterhaltungsfilmen die Historie zu erlernen, kann dir niemand mehr helfen!
Alle diese Historienschinken nehmen sich EINE Person der Zeitgeschichte heraus oder allenfalls Personen, die angeblich dabei waren und basteln eine nette Geschichte darum herum, meist mit viel Blut und Schwertergeklapper und ein wenig Liebesschmacht.
Daraus kann man eben NICHT lernen, wie es damals war, wie die Ereignisse stattgefunden haben.
Dass der Film "Lawrence von Arabien" ein sehr gut gemachter Abenteuer- bzw. Kriegsfilm ist mit guter Regie, guten Schauspielern, guter Kameraführung und klasse Ambiente, streite ich gar nicht ab, dieser Film war spannend und hat mich sehr unterhalten.
Aber historisch war da gar nichts richtig wiedergegeben, es gab zwar diese Person "Lawrence", ein Engländer, der die Araber gegen die mit den Deutschen verbündeten Türken im 1. Weltkrieg aufhetzen sollte, damit diese dort den Türken Verluste bereiten sollten, dieses scheint ihm auch wenigstens teilweise gelungen zu sein, aber erstens waren das alles keine kriegsentscheidenden Verluste und zweitens wurde so der Kristallisationskeim für die heute noch fortdauernden Unruhen im nahen Osten gelegt.
Das war wieder mal einer der Filme, die alle Handlungen der ehemaligen Alliierten bzw. der Entente ins Glorienlicht setzte und die Deutschen und die mit ihnen Verbündeten als "Hunnen" und Verbrecher darstellte, die es mit allen Mitteln, auch illegalen, auszurotten galt.
Ein reiner Unterhaltungsfilm, da wäre z. B. der Originalfilm "Der Längste Tag" aus den Sechzigern/Siebzigern mit Gert Fröbe schon eher an der historischen Wahrheit.
Warum verfilmt man z. B. nicht die Ereignisse um den Kampf des umstrittenen von Lettow-Vorbeck im ehemaligen Deutsch-Ostafrika (heute im wesentlichen Tansania), das ehemalige "Schutzgebiet" (der Begriff Kolonie war verpönt) gegen eine Übermacht der Engländer, die von Kenia aus operierten? Klar, der Oberst von Lettow-Vorbeck war ein kaiserlicher Stabsoffizier und war dann später den Nazis zugetan, darum ja auch die Festlegung "umstritten", das war keine Lichtgestalt ohne Fehl und Tadel, aber was der geleistet hatte, war enorm, der verfügte nur über wenige Hundert Mann Soldaten, schlecht ausgerüstet und abgeschnitten von jeglicher Unterstützung aus der Heimat, dennoch nahm er den Kampf auf, erbeutete in einmalig riskanten Unternehmungen Waffen und Munition des Feindes und warb einheimische Hilfstruppen an, die auch noch viel später sogar von der Bundesrepublik Deutschland regelmäßig einen Sold bekamen, die Askaris.
Geschlagen wurde er nie, er musste sich bei Kriegsende ergeben, von den Engländern wurde er mit größtem Respekt behandelt.
Wäre das ein Engländer oder Amerikaner gewesen, gäbe es längst hunderte Filme darüber.
Autofan Dieter