Okay sorry, dass du in AT lebst hab ich nicht gleich registriert, dann sei lassen wir die Luftdruckerhöhung nach Fahrgeschwindigkeit mal außen vor.
Aber es sei im Allgemeinen einfach mal erwähnt, an der Stelle.
Wenn sich jetzt grundsätzlich ersteinmal die Frage nach der
richtigen Herstellervorgabe stellt dann sollte vielleicht auch ein Blick in die Bedienungsanleitung/Bordhandbuch helfen? Da sollte so etwas doch noch drin stehen.
Es gibt auch solche Sammelwerke etwa von Continental, dort sind einige Fahrzeuge mit ihren Luftdruckvorgaben aufgeführt:
https://mobiler-reifenservice24.de/wp-content/uploads/2017/03/Continental-Reifendrucktabelle.pdfBlöd an der Stelle, dass der F31 zwar gelistet ist aber die Luftdruckwerte schlicht fehlen.
Für den F30 318d (Seite 26) wären es für die 18 Zoll Bereifung die von dir besagten 2,0 bar VA / 2,2 bar HA (für den 318d non-xDrive wie auch den 320d xDrive - also darin scheint kein Unterschied zu bestehen).
Am besten nachprüfen - Bordhandbuch oder schlimmstenfalls bei BMW nachhaken. Auch wenn auch ich mir nicht vorstellen kann, dass der Aufkleber ab Werk falsch geklebt sein soll.
Wenn es beim
Allradantrieb jetzt darum gehen soll, dass sich der Abrollumfang durch den Luftdruck verändert:
Joa. Sind wir dabei einmal paranoid und stellen uns den Luftdruck als mögliche Verteilergetriebe-Schadensursache vor, dann wärst du auf der sicheren Seite die Herstellervorgabe zu verwenden und bei Veränderungen den Luftdruck an beiden Achsen in gleichem Maße anzuheben.
Wenn wir jetzt die
Verschleißthematik miteinbeziehen:
Dann kann es eventuell erforderlich werden die Luftdrücke an den Achsen in ungleichmäßig zu erhöhen. Das hängt natürlich vom Verschleißbild der Reifen ab:
Du misst deine 4 Räder mit einem Messschieber oder Profiltiefenmesser, idealweise bis auf einen Zehntelmillimeter (da bei vollen/gerundeten Millimeterangaben wahrscheinlich kaum ein Unterschied messbar sein kann/könnte), in den Hauptprofilrillen innen, mittig und außen. Damit hast du ja schon einmal eine Information darüber wie gleich- oder ungleichmäßig deine Reifen verschleißen.
Beispielhaft:Hast du nun geringere Werte, also Profiltiefe, in der Reifenmitte als außen und sind die Werte außen wie innen ähnlich: senkst du den Luftdruck, bzw. hebst ihn nicht weiter an (Nicht unter die Herstellervorgabe gehen! Dann auch regelmäßiger den Druck kontrollieren damit der Reifen nicht langfristig mit zu wenig Luft läuft).
Andersherum: Größere Werte in der Mitte als an den Schultern außen und innen zeigen, dass du mehr Luftdruck fahren könntest.
Ich werfe mal ein paar Vorschläge in den Raum (Abweichung: Profiltiefenunterschied Mitte zu Schulter)
- Abweichung > 0,6 mm -> Luftdruckänderung um 0,4 bar (+) (ausprobieren: Druck solange erhöhen bis Verschleiß sich merklich ändert oder Fahrgefühl/Reifenfederungskomfort als nicht mehr angenehm empfunden wird. Max. 3,2 bar, Reinforced Reifen max. 3,5 bar)
- Abweichung 0,3 - 0,6 mm -> Luftdruckänderung um 0,2 - 0,3 bar
- Abweichung 0,1 - 0,3 mm -> um 0,1 - 0,2 bar anpassen
Bei drastischeren Luftdruckänderungen empfiehlt sich eine häufigere Profiltiefenkontrolle, damit nicht zum Beispiel auf einmal aus einem Schulterverschleiß ein Mittenverschleiß wird weil der Druck zu stark angehoben wurde!
Das Messprozedere müsstest du dann nach ein paar tausend Kilometern (penibel: 3-5000 km, locker: 5-10.000km/beim Radwechsel) wiederholen und schauen ob sich eine Veränderung eingestellt hat. Dann wird das Verschleißbild wieder neu bewertet und der Luftdruck wieder neu festgelegt. Dafür muss dann aber auch bekannt sein, welcher Luftdruck auf dem letzten "Stint" auf den Reifen eingestellt war!
Jetzt müsste man im Detail noch darauf achten, ob beispielsweise eine Reifenschulter (innen oder außen) verstärkten Verschleiß aufweist/sich stärker abfährt als die Reifenmitte und die andere Reifenschulter.
Eigentlich würde sich in beiden Fällen - sollte einer davon feststellbar sein - eine Achsvermessung empfehlen, bei der dann der Sturz korrigiert wird (falls die Innenschulter stärker abläuft) oder die Vorspur korrigiert/etwas zurückgenommen wird (falls die Außenschulter stärker verschleißt), beispielsweise an die untere Toleranzgrenze der Herstellervorgabe.
Wobei die Herstellervorgaben der Achseinstellwerte nicht bindend sein müssen.
Vermessen ist natürlich ein Aufwand und Kostenpunkt - wenn man mit dem Luftdruck nur ein paar tausend Kilometer aus den Reifen rausschinden möchte kann man die Achsvermessung sein lassen und es rein über den Druck versuchen. Willst du das Auto und die Reifen und auch den nächsten Satz noch lange fahren wäre es wiederum eine Überlegung Wert.
Hoffe auch, dass ich es verständlich formuliert habe.
Oder du stellst die Ergebnisse deiner Messung hier rein, dann empfehlen wir anhand dessen mal ein paar Innendrücke.