Hallo Zusammen,
da ich nicht genau weiß, wo ich diese Geschichte parken soll, schreibe ich es hier. Sollte es nicht passen bitte ich dies zu entschuldigen. Nun zum Thema. Wie im Thema angedeutet geht es um einen Mini One R56 1,4 N12 Motor von 06/2007, 95PS. Nach dem wir dieses Auto 2012 mit ca. 55.000km gab es über die Jahre immer mal wieder Probleme mit der Motor-/Ventilsteuerung, Drehzahlschwankungen im Stand von 0-1000. Diverse Teile wurden hin und wieder getauscht. Es funktionierte dann immer eine gewisse Zeit, war aber nie ganz weg. Nachdem ich mich mit dem Auto dann mal näher beschäftigt habe, kamen so einige Dinge zum Vorschein. Diese Modelle haben doch diverse Probleme mit meiner Meinung nach überhöhten Oelverbrauch, welches dann beim nicht rechtzeitigen Einschreiten zu diversen Drehzahlschwankungen führen kann. Bei zu geringem Oelstand reagiert die Variablenockenwellenverstellung doch sehr sensibel. Also, wir haben dann spätestens nach dem 2. „Volltanken“ den Oelstand gecheckt. Weiterhin mögen diese Motoren keinen Kurzstreckenverkehr, wobei ich mich frage, wo fängt Kurzstreckenverkehr an. Ok, dieses Auto wurde in der Regel 10km zur Arbeit und 10km zurück benutzt. Ich denke während der warmen Jahreszeit ist dies nicht so problematisch, wie im Winter. Diese Kurzstrecken ziehen dann halt Kondeswasserbildung mit sich, welche sich dann als beige Oel-/Wasseremulsion am Oeldeckel zeigen. Dieses Schmadderzeug ist dann natürlich auch im gesamten Oelkreislauf und hinterlässt dann über die Zeit auch sichtbare Ablagerungen im Ventildeckel. Zwischendurch wurden dann auch zweimal die Vanos Magnetventile von den Werkstätten gereinigt, welches dann auch immer erstmal Erfolg hatte. Mittlerweile kann ich dies selber. Dazu später noch ne Erklärung. Naja, irgendwann kam der Tag der Tage. November 2017 war es mal wieder soweit. Auto hatte mal wieder gefühlte 50PS unterwegs verloren. Beim Kupplungtreten Auto aus. Ok, Neustart, Motor benötigt wieder gefühlte 5sec zum Wiederbeleben. Er lebt noch, aber nur solange ich ihn im Leerlauf über das rechte Pedal am Leben halten. Meine sagte gleich, noch einmal Werkstatt und dann ist Schlussmit dem Schätzchen. Gesagt getan. Bekannten BMW Händler aufgesucht, bekannte Symptome erzählt und erstmal warten. Dann der Anruf. Vanosventile erneut gereinigt und versucht noch weitere Fehlerursachen gesucht. Reinigen Vanos keinen Erfolg. Aussage BMW, der Motor ist total verkokt. Das sinnvollste wäre nen neuer Motor. Die Verkokungen/Rückstände wären im gesamter zu finden und alles andere wäre nur Flickschusterrei, was erstmal funktionieren könnte, aber vielleicht auch nicht. Nen Motor mit Einbau bei BMW für ca. 6000€ für nen 10Jahre altes Auto. Nein, nie und nimmer. Also Auto mit nach Hause und Gedanken machen. Ok, Frau benötigt erstmal nen anderes Auto. Jan. 2018 Auto gekauft und Mini abgemeldet. Ich kümmere mich dann drum, wenn’s wieder wärmer wird.... Natürlich war erstmal der Druck raus und so dauerte es mal wieder bis zur freundlichen Outdoorschrauberzeit November 2018 bis ich meinen Arsch dann doch mal bewegte. Ok, Invest bis 500€ war das Ziel das Auto wieder hinzubekommen. Frau sagte nein, Auto weg, irgendjemand wird ihn mit dem vermeintlichen Schaden schon kaufen. Mein Dickkopf setzte sich aber durch. An der BMW Diagnose war schon etwas dran, aber ich wollte das nicht wirklich glauben. Was mich im Nachhinein stutzig machte, war die nicht auftauchende Motorkontrollampe. Egal wann das Auto spinnte, nie ging diese Lampe an. Müßte sie doch aber, wenn die Nockenwellenverstellung nicht richtig funktioniert ist nach meinem Kenntnisstand ein Abgasrelevanter Fehler, welchen den Fehler als Motorlampe anzeigen sollte. Einige Apps aufs Handy, nen Adapter besorgt und versucht auszulesen. Natürlich kommt man nicht tief ins System, aber zumindest zeigte es den Fehler P0014 und P0015, was wohl soviel beutet, wie Nockenwellenverstellung zeitlich zu früh oder zu spät. Fehler konnte ich aber löschen. Auto gestartet und siehe da, er sprangt sofort an ohne die 5sek Orgelzeit. Ok, wie jetzt Probefahrt, da mittlerweile auch der TÜV abgelaufen war. Ohne TÜV auch kein Kurzzeitkennzeichen. Glücklicherweise kennt Mann Jemanden der Jemanden kennt. Probefahrt, geil Auto läuft. Leider nur ca. 10min. Dann wieder Drehzahlschwankungen, geht aus, keine Leistung. 2-3 Mal versucht, Fehlerlöschen, Probefahrt und immer nach ca.10min. gleicher Fehler. Verkokungen, Was kann das etwas beseitigen. Motorspülung probieren (30min im Stand laufen lassen). Gemacht. Ölwechsel. Probefahrt. Gleicher Fehler. Oelschlammspülung ins Oel gekippt (kann auch bei moderater Fahrweise bis ca. 200km im Oel lassen). Mehrere Probefahrten, mit immer dem gleichen Ergebnis. Man man man, evtl. doch eine gelängte Steuerkette. Man hört diese aber nicht, auch nicht bei Kaltstarts. Immer wieder gelesen gelesen gelesen. Ok, Verdacht einer gelängten Steuerkette kommt näher. Nochmal nen Bekannten in einer freien Werkstatt aufgesucht. Er soll nochmal auslesen und schauen. Mittlerweile hatte ich mir noch zwei neue Nockenwellensensoren, beide Vanosventile, den Kurbelwellensensor und den Wassertemperatursensor getauscht. Diese Teile könnten diese Fehler ja auch generieren. Alles nicht das erhoffte Ergebnis gebracht. Ergebnis Freie Werstatt: Gelängte Steuerkette ohne wenn und Aber. Sie hätten den Ventildeckel entfernt und könnten es so feststellen. 1500 Euronen. Nein, das investiere ich dann doch nicht mehr. Auto wieder nach Hause. Kannst Du (ich) das vielleicht selber? Gelesen, gelesen, Video geschaut. Naja, gefühlt mit dem richtigen Werkzeug und etwas Unterstützung bekomme ich das auch in meiner Outdoor Werkstatt hin. Preislich überschlagen. 500€ fürs Material. Ok, aber immer im Hinterkopf, warum das Auto 10min, mittlerweile März 2019 dann auch nur noch 5min bis zum Fehler normal fährt. Das muss doch etwas mit der Temp. zu tun haben. Wenn Oel wärmer wird, dann wird es ja auch dünner?!?! Wenn zu dünn, dann können evtl. auch die über den Oeldruck gesteuerten Einheiten nicht mehr richtig funktionieren. Zumindest bei einen Motor, mittlerweile 128.000km auf der Uhr, der sich evtl. nicht mehr im Neuzustand befindet. Also probier ich jetzt vorher noch nen Oel mit einer höheren Viskosität. In diesem Fall habe ich mir nen vollsynthetisches 15w50 besorgt. Standardmäßig vorher immer nen 5w30 oder 5w40 gefahren. Auf jeden Fall Oel, auf das oben beschriebene Oel gewechselt. Wieder Probefahrt und 5min, 10min, 15min..... und siehe da das Auto läuft. Ich werde verrückt. Keine Drehzahlschwankungen, kein Leistungsverlust, alles wie früher. Geilomat. Ok, Bremse musste durch lange Standzeit gangbar gemacht werden. Gemacht, getan. Zum TÜV und er war begeistert. Kenne den Menschen vom TÜV schon lange und dieser wusste auch von der Problematik. Ohne Mängel durch den TÜV. Super. Mein Junior bewegt das Auto jetzt seit ca. 4 Wochen und noch immer ist alles gut.
Vielleicht ist es auch nur eine Frage der Zeit bis die Fehler wiederkommen, aber dann vielleicht doch die Steuerkette zu tauschen, wäre ne Option. Wir werden sehen.
Für Alle, die jetzt bis zum Ende gelesen haben, hoffe ich ich, dass ich dem Einen oder Anderen helfen konnte. Zumindest vorübergehend. Mir war einfach danach, dies in dieser Form loszuwerden.
Ich bin kein Fachmann, obwohl sicher einiges an technischen Verständnis da ist, lohnt sich etwas Dickköpfigkeit. Schulterklopf😉
15w50 wird heute in vielen Motorrädern gefahren, sicherlich eher ein Oel für den Sommer, aber ich denke wenn man es bei -15 Grad nicht sofort übertreibt, wird auch dieses Oel im Winter funktionieren. Frûher wurde auch Einbereichsoel gefahren und diese Fahrzeuge haben die Winter auch überlebt.
Noch zwei Anmerkungen. Im Ventildeckel sitzt noch eine Membrane die wohl auch mal den Geist aufgibt. Hierüber läuft auch die Kurbelgehäuseentlüftung. Auch diese könnte an solchen Fehlern des unruhigen Motorlaufs beteiligt sein.
Zum Thema Reinigung Vanosventile. Ich weiß nicht genau mit welcher Voltzahl diese angesteuert werde. Ob direkt mit 12V oder nur mit 5V. Ich mir nen Glas mit Bremsenreiniger gefüllt. Die Edelstahl Mikrofilter Diebin den Ventilen sitzen vorsichtig von groben Oartikel reinigen, dass Ventil dann bis zur Hälfte ins Glas. Die beiden Pins mit kleinen Krokodilklemmen an eine 7,2V Blockbatterie verbinden. Eine Klemme als Kontaktgeber verwenden um den Stromkreis zu schießen und zu öffnen. So das das Magnet anzieht und „ losläßt“. Es kommt einiges an Schmadder heraus....
Nach Bestem Wissen und Gewissen.
Gruß H.