"Erstens: Eine solche Zufallsumfrage hat keinen Wert, weil sie nicht wissenschaftlich fundiert zusammengestellt wurde, sondern nur nach dem Zufallsprinzip zustande kam.
Als angehender Wissenschaftler solltest du um die Relevanz Bescheid wissen, denn nur empirisch exakt ausgesuchte sogenannte "Repräsentative Gruppen" können am Ende Ergebnisse liefern, die Aussagekraft haben.
Deine Ergebnisse der auf diese Weise zustande gekommen "Analyse" werden genau den Wert von Null erreichen, die kannst du auch gleich in die Tonne kloppen.
Schade um die Mühe, die du dir machst und anderen hier abverlangst. "Tja, was soll ich dazu sagen...ich will mich ja nicht gleich unbeliebt machen, aber wenn man keine Ahnung hat.....
Ich fasse jetzt bestimmt nicht all das zusammen, was ich in nun knapp fünf Jahren Studium gelernt habe, aber vielleicht hilft etwas Hintergrundwissen, um meine Studie besser zu verstehen:
Grundlegend ist jede Wissenschaft nur ein Versuch, die Welt verständlich zu machen, wobei jede Wissenschaft dabei dies mit einer anderen Methode macht. Dabei gestaltet jede Wissenschaft ihr eigenes Weltbild und ihre eigene Definition von dem, was "wahr" ist. Ich arbeite nach einer Methode, die davon ausgeht, dass wir alle gar nicht so individuell und unterschiedlich sind, wie man es vielleicht vermutet, bzw. wie wir es uns eigentlich wünschen. Unser Handeln ist hauptsächlich von kulturellen Einflüssen, Wertvorstellungen und Normen geprägt. In jedem von uns zeigen sich diese kulturellen Einflüsse, in manchen zeigen sich die einen Einflüsse mehr und in anderen zeigen sich andere Einflüsse mehr. Man findet jedoch in jedem Menschen die gleichen kulturellen Einflüsse, nur in unterschiedlicher Ausprägung. Aus diesem Grund ist es auch egal, wen ich befrage, ich muss nur so viele Menschen befragen, sodass durchgängige Züge sichtbar werden und das sind gar nicht mal so viele, wie man vielleicht vermutet. Mit psychologischen Tiefeninterview kann man genau diese Züge sichtbar machen, mit einem einfachen Fragebogen ist das nicht möglich. Diese Methoden sind eher dazu da, um ein Bild der Ist-Situation wiederzugeben, z.B., dass 33% der Menschen Elektroautos deshalb verschmähen, weil ihnen der Motorsound fehlt. Dann habe ich aber immer noch nicht herausgefunden, warum das so ist, was ist am Motorsound so wichtig, was macht das mit dem Fahrer, was für eine Rolle spielt das bei der Kaufentscheidung usw. und genau deshalb habe ich für meine Studie eine qualitative Vorgehensweise in Form von Tiefeninterviews gewählt.
Den Satz "Trau keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast" kenne ich nur zu gut, bezieht sich meiner Meinung nach aber eher auf quantitative Methoden, da man zum Beispiel bei einer Studie mit einem Fragebogen nicht nachvollziehen kann, ob der Proband nur sozial erwünscht seine Kreuzchen gemacht hat, oder nach Lust und Laune oder, ob der Wissenschaftler selbst noch ein Paar Fragebögen ausgefüllt hat, um es sich einfacher zu machen ;) Bei der qualitativen Methode ist im Nachhinein genau nachvollziehbar, auf welchen Schlüssen und Interpretationen die Ergebnisse beruhen, da die Interviews transkribiert werden und alles genau nachlesbar ist.
Natürlich könnte man jetzt darüber diskutieren, ob diese Methode richtig oder falsch ist. Bei einer "biologischen psychologischen" Herangehensweise würden die Motivatoren für Elektroautos anhand von Gehirnströmen und Stoffen die im Körper ausgeschüttet werden, untersucht werden. Da könnte ich jetzt auch sagen, dass das Schwachsinn ist, weil ich danach zwar weiß, welcher Stoff für was verantwortlich ist, aber immer noch nicht, warum ich beim V10 Klang ne Latte bekomme und dem BMW Händler mein Geld an den Kopf werfe (Ja ich weiß...Wunschdenken). Wichtig ist doch nur allein, ob die wissenschaftliche Methode richtig angewendet wurde. Welcher Methode man letzten Endes Glauben schenken mag, bleibt jedem selbst überlassen. Deshalb kann man aber trotzdem die Größe haben, Konstruktive Kritik zu geben oder einfach nichts zu sagen und eine andere Meinung stehen zu lassen, ohne seinen Senf dazu zu geben oder sich auch einfach mal auf etwas neues einzulassen und zu sagen "hey, das ist ein Student der seine Masterarbeit schreibt, der hat es bestimmt schwer, genügend Probanden zu finden, auch wenn ich vielleicht eine andere Meinung vertrete, lasse ich mich darauf ein und helfe Ihm, vielleicht lerne ich dabei ja auch was neues"...
"Zweitens braucht man keine "tiefenpsychologische" Untersuchung dieses Themas, um die E-Mobilität wird sowieso ein viel zu großer Hype gemacht, kaum ein Privatmensch besitzt so etwas, weil der ganze Spaß einfach viel zu teuer ist und die Reichweiten leider begrenzt sind und es kein flächendeckendes einheitliches Schnellladenetz gibt."Nope, ist nicht zu teuer, es gibt genügend günstige Elektrofahrzeuge. Ja, die Reichweite ist begrenzt, für den durchschnittlichen Fahrer ist diese jedoch mehr als ausreichend. Für Langstrecke gibt es auch andere Verkehrsmittel. Aber genau diese Begründungen sind in der Regel vorgeschobene Gründe (Widerstände), kein Elektroauto zu kaufen...diese will ich auch nicht untersuchen, sondern, dass, was eigentlich dahinter steht. Wenn man nur will, ist es nämlich sehr gut möglich mit einem Elektroauto auszukommen (natürlich nicht für jeden Menschen, ist schon klar...), die Frage ist, warum wollen die Menschen nicht...? Und bevor das jetzt hier diskutiert wird, macht lieber einen Interviewtermin mit mir aus und wir rede face to face darüber ;)
"Mach eine solche Umfrage in einem BMW-Forum und zum Vergleich in einem Umweltforum, wo man sich über "grüne Energie" unterhält oder in einem Elektroauto-Forum, man wird jeweils ganz unterschiedliche Ergebnisse bekommen, die sich widersprechen."Woher willst du wissen, dass ich nur Leute aus diesem Forum befrage?
Darüber hinaus...Leute, es ist nur eine Masterarbeit, ich hatte nicht vor, diese Studie zu verkaufen oder die Welt damit zu verändern...Außerdem bin ich kein "
angehender Wissenschaftler". Wer mehr über die Methode erfahren möchte, kann dies auch gerne in meiner fertigen Masterarbeit nachlesen, da beschreibe ich das ganze theoretische nochmal etwas ausführlicher. Oder ein Buch über Morphologie und Phänomenologie lesen.
Im Folgendem nun noch ein paar Eckdatum zum Interview selbst, um das es hier eigentlich gehen sollte:
Wo?...Eigentlich egal, ich komme zu euch, schließlich opfert Ihr eure Zeit für mich. Es kommt natürlich immer darauf an, wo ihr wohnt, aber ich wäre schon dazu bereit, einige Kilometer zu fahren, aber das hängt dann vom Einzelfall ab. Wichtig wäre nur ein ruhiger Raum, wo man ungestört reden kann. Das heißt entweder bei euch zu Hause oder an einem anderen Ort eurer Wahl, nur ein Restaurant oder ähnliches wäre nicht zweckmäßig. Wer das Interview mit einem Berlinbesuch verbinden möchte, dem kann ich natürlich auch anbieten, dass das Interview bei mir stattfindet.
Ablauf?...Das Interview dauert 2 Stunden, es wird kein klassisches Frage-Antwort-Spiel geben, da Tiefeninterviews eher frei verlaufen. Ich als Interviewer verwende demnach eine erzählgenerierende Interviewtechnik, das heißt, dass ich lediglich Themen vorformuliert habe, welche ich ansprechen möchte. Weitere Fragen ergeben sich dann aus den Erzählungen des Interviewprobanden.
Datenschutz?...Das Interview bleibt anonym, natürlich würde ich dennoch gerne die soziodemografischen Daten erfragen (Alter, Beruf, Wohnort etc.). Außerdem würde ich gerne eine Audioaufnahme des Interviews anfertigen. Diese Aufnahme ist nur für mich und dient der anschließenden Transkription des Interviews, anschließend lösche ich die Aufnahme. Ansonsten bekommt niemand sonst die Aufnahme zu hören. Falls hier Bedenken bestehen, kann man das auch gerne schriftlich festlegen oder eine andere Lösung finden.
Interview via Skype oder Telefon?...Eigentlich eher ungerne, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass das bei Tiefeninterviews nicht gut funktioniert. Man kommt einfach nicht so richtig in die "Tiefe". Sobald man unangenehme Themen anspricht, wird dann einfach mal der Raum verlassen um etwas aus der Küche zu holen oder es wird gleichzeitig im Internet gesurft. Als Interviewer kann man dann auf Grund der räumlichen Distanz eigentlich nichts machen. Außerdem bekommt man Körpersprache, Mimik und Gestik nicht so gut mit, als wenn man sich gegenüber sitzen würde.
Als kleine Gegenleistung kann ich im Anschluss an das Interview auch gerne auf Kaffee und Kuchen oder auf eine Pizza einladen, eine Vergütung für das Interview kann ich leider nicht anbieten....Student eben [:oops:] [:mrgreen:]
Wenn ich ein paar hundert Kilometer fahren muss, bin ich sowieso schon gut bedient [:lol:]
Ich hoffe, dass ich jetzt niemanden abgeschreckt habe. Wer immer noch Interesse hat, der kann mich zwecks Terminvereinbarung sehr gerne per Mail anschreiben:
nitzschejakob@gmail.com alternativ auch gerne via Privatnachricht im Forum. Bei weiteren Fragen natürlich auch gerne per Mail oder hier im Forum.
Ich würde mich wirklich auf eure Unterstützung freuen und hätte viel Freude daran, mich mit euch über das Thema Elektroautos eingehend zu unterhalten.