Liebe Forumsgemeine,
immer wieder fällt mir auf, dass in den unterschiedlichsten Foren zum Thema Hallgeber eine falsche Vorstellung verbreitet wird bezüglich der Prüfung!
HALLGER NIEMALS MIT DEM OHMMETER PRÜFEN - ER KANN ZERSTÖRT WERDEN! Ist schlichtweg ein
Blödsinn! Keiner dieser Leute (auch nicht die, die in Kundendiensschulen verschiedener (Kfz) Industriebetriebe arbeiten) hat jemals ein original Datenblatt von so einem Sensor gesehen.
Eine Aussage die vor langer Zeit von einem Mitarbeiter eines Herstellers (5 rote Buchstaben) verbreitet wurde und seitdem frisch-fröhlich verbreitet wird und so auch in Schulbüchern zu finden ist. Man kopiert ja schließlich, selbst nachdenken spart man sich! Nun wird diese Information kopiert, kopiert und wieder kopiert und schon ist die Fehlinformation weiträumig in Umlauf.
1. Hallgeber können in einem Bereich von 5.....ca.17V, je nach Hersteller arbeiten. Das bedeutet das an den Anschlusspins Spannungen von bis zu 17 Volt angelegt werden können (Das Multimeter hat übrigens eine 9V Batterie).
2. Die Ausgangsströme der Hallsensoren können in einem Bereich von etwa 30->40mA liegen.
3. Der Messstrom eines Multimeters beträgt je nach eingestellten Widerstandsbereich zwischen 0,000 1 A bis etwa 0,003 0 A (100µA-3mA).
4. Bis heute konnte mir kein Mensch aus Industrie und Entwicklung erklären wie man mit diesem geringen Messstrom ein Hallgeber zerstören kann!!
5. Stellt euch mal vor, dass ein Hallgeber im KFZ schon beim Anlegen eines Stroms von 2mA kaputt geht! Das Ding wäre im KFZ absolut unbrauchbar und nicht einsetzbar!
6. Eine Messung mit dem Ohmmeter ist am Hallgeber ohnehin sinnlos! Um den Sensor zu identifizieren (induktiv/Hallger) kann mit einem Ohmmeter gearbeitet werden.
Ich selbst (und nicht nur ich) habe schon dutzende von Hallsensoren unterschiedlichen Typs mit einem Ohmmeter gemessen (teilweise wegen der internen Diode etc.). Keiner dieser Sensoren hatte danach einen Defekt!
Auch auf die Frage hin (von einem Produktingenieur für Sensoren) bei einem großen Sensorhersteller habe ich die Antwort bekommen: " Wer erzählt denn so einen Sche...ß." Ich glaube das sagt alles!
Daraufhin habe ich Ihm geantwortet: Ihr, in euren Schulungsunterlagen! Anschließende Sprachlosigkeit!
Jetzt könnt Ihr euch ein Bild machen was in der Kfz-Industrie so abgeht und was da so alles (falsches) veröffentlicht wird!
Die Aussage mit dem Hallgeber ist ürbrigens kein Einzelfall, es sind in anderen Bereichen noch mehr solcher Aussagen
und technischer Erklärungen in Umlauf, die weder physikalisch noch technisch zusammenpassen.
Da kann ich nur sagen - Abgasskandal - Was glaubt ihr, was in Kundendienstschulen, Bildungszentren usw. alles über die Motorentechnik und den Abgaswerten erklärt wurde?? :-)
Ich hoffe ich konnte ein wenig zur Aufklärung beitragen und hoffe das die Leute in Zukunft nicht mehr so "Industrieblind" sind.
Wenn ihr Zweifel bei eurem (elektrischen) Vorhaben habt, informiert euch wenn möglich bei den Leuten, die die diese Dinge entwickeln und nicht 5 Stufen darunter! Leider werden aus Gründen des Kostendrucks in vielen Bildungseinrichtungen und auch Kundendienstschulen u.a. Kfz-Mechatroniker als Dozenten herangezogen, die ohne fundierte elektrotechnische/elektronische Ausbildung dann "mal schnell" komplexe Elektrik/Elektronik am Kfz unterrichten sollen.
Dadurch entstehen unwissentlich und unbeabsichtigt Fehlinterpretationen technischer (elektrischer/elektronischer) Zusammenhänge, die anschließend in Umlauf gelangen.
Das Endresultat ist dann Angst und Schrecken, sowie Unsicherheit vor Elektrik und Elektronik bei den Leuten, die täglich unsere Fahrzeuge reparieren.
Weiterhin viel Spaß beim Autoreparieren