ADAC: Die Autoindustrie befördert Tachobetrug
"Ein adäquater Fahrer ist auch hier von Nutzen - womöglich aus dem Porsche-Lager. Eine gute Auto-Fee könnte ihm drei Worte ins Ohr geflüstert haben: Wozu eigentlich mehr?"
Zitat aus dem Test des BMW 323ti, AMS, Heft 20/1997
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Hallo ChrisH,
schau mal hier
(klick) - da gibt es sicher etwas passendes zum Thema "ADAC: Die Autoindustrie befördert Tachobetrug"!
Gruß
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Was mir bei solchen Behauptungen immer gleich in den Kopf schiest ist die Frage, womit denn Autohersteller dem ADAC zufolge ihr Geld verdienen, mit dem Verkauf von Autos vielleicht?
Sie schießen sich doch ein Eigentor, wenn sie es dem Kiesplatzhändler ermöglichen, den Kilometerstand des Gebrauchtwagen so zurück zu drehen, dass er interessanter wird, als ein Neuwagen.
Natürlich sollte sie das System sicherer machen, ihnen aber zu unterstellen, dass sie dies sogar noch fördern finde ich weit hergeholt.
Ersteller dieses Themas
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3354 Beiträge
Also ich spekuliere mal vorsichtig, basierend auf der Situation in Deutschland:
- Es gibt im Bereich der mittleren und größeren Wagen einen permanent schrumpfenden Privatkundenmarkt (Selbst bei einem Auto wie dem 3er BMW trifft das schon zu, nicht erst beim 5er)
- Gleichzeitig schrumpft der Neuwagenmarkt in Deutschland permanent. Es gibt große Überkapazitäten, die der heimische Markt nicht mehr aufnimmt.
Das Hauptproblem ist heute, dass die Autos hierzulande als Leasingwagen in den Markt gehen. Die großen Geschäftskunden bekommen geradezu unanständig hohe Rabatte bzw. Leasingkonditionen im Vergleich zu dem, was der Privatmann zahlt.
Wenn die Gebrauchtwagen den erwarteten Preis am Ende der Leasingzeiz nicht mehr bringen, dann gibt es eine massives Finanzierungsproblem für die Leasingverträge......
Der Preis wiederum ist indirekt abhängig von der Kilometerleistung.
Den Rest könnt Ihr Euch selber überlegen ;)
Grüße
ChrisH
Bearbeitet von: ChrisH am 28.10.2013 um 22:07:12
"Ein adäquater Fahrer ist auch hier von Nutzen - womöglich aus dem Porsche-Lager. Eine gute Auto-Fee könnte ihm drei Worte ins Ohr geflüstert haben: Wozu eigentlich mehr?"
Zitat aus dem Test des BMW 323ti, AMS, Heft 20/1997
Dann sollten sie aber wenigstens dafür Sorge tragen, dass nur SIE den Tachostand manipulieren können, ist der Leasinggeber ja meist der Hersteller selbst :-D
Ja im Auto ist eine Menge programierbare Elektronik. Vor Manipulation böswilliger Art sind die wenigsten geschützt. Auch die Keyless oder FunkZV sind schon seit Ewigkeiten mit einem 5€ Gerät zu manipulieren. Leg 50€ hin und du hast ein Gerät was eine digitale Kopie des Funksignals macht.
Eben so ist es beim Tacho auch. Auch die alten Tacho konnte man schon easy zurückdremeln. Nur das man heute keinen Mechaniker mehr brauch sondern nur nen Computerfuzzi mit nem bisschen Ahnung.
Seit damals hat sich an der Sicherung des realen Wertes nichts getan. Es könnte in der Tat einfach sein, es gäbe zig Möglichkeiten.
less traction - more action!
EAT/SLEEP/DRIFT
Ersteller dieses Themas
Mitglied seit: 11.11.2001
Deutschland
3354 Beiträge
Zitat:
Dann sollten sie aber wenigstens dafür Sorge tragen, dass nur SIE den Tachostand manipulieren können, ist der Leasinggeber ja meist der Hersteller selbst :-D
(Zitat von: phil_e36)
Es gibt viele Leasing-Gesellschaften, die die Wagen vom Hersteller mit massiven Rabatten kaufen und dann das Leasinggeschäft übernehmen. Das ist für den Autohersteller risikoärmer, denn die Kohle bekommt der Autohersteller gleich und er trägt gleichzeitig nicht mehr über die Leasingzeit das Risiko, dass man zum Schluss Verlust mit dem Leasinggeschäft macht, weil der Leasingrückläufer nicht mehr genug als Gebrauchtwagen einbringt.
Der Haken: Die Leasinggesellschaften machen halt nicht weiter, wenn sie nichts daran verdienen! Und damit bricht dem Hersteller dieses mittlerweile extrem wichtige Geschäft weg.
Was also kann der Hersteller tun?
- Autos billiger herstellen, und diese mit mehr Rabatt an die Leasinggesellschaften verkaufen, aber nicht an die Privatkunden: Da arbeiten die Hersteller alle dran! Sehen wir bei BMW z.B. an 3-Zylinder statt 6-Zylinder, weniger Korrossionsschutz beim 4er usw.
- Den Leasingfirmen mehr Rabatt geben. Das aber reduziert den Gewinn, ganz schlecht!
- Dafür sorgen, dass die Gebrauchtwagen gute Preise nach dem Leasing bringen. Das geht z.B. über eigenes Engagement im Verkauf dieser Leasingrückläufer, z.B. hat Audi bei München gerade ein monströses Gebrauchtwagenzentrum eröffnet.
Eine erleichterte Tachomanipulation hätte halt ebenfalls verkaufsfördernde Wirkung, egal, wer den Leasingrückläufer zum Schluss in den Markt pressen muss. ;)
Sehr interessant finde ich in dem Artikel übrigens die Begründung, warum die Hersteller nicht eine bessere Absicherung machen.
Bearbeitet von: ChrisH am 28.10.2013 um 22:34:16
"Ein adäquater Fahrer ist auch hier von Nutzen - womöglich aus dem Porsche-Lager. Eine gute Auto-Fee könnte ihm drei Worte ins Ohr geflüstert haben: Wozu eigentlich mehr?"
Zitat aus dem Test des BMW 323ti, AMS, Heft 20/1997
Zitat:
Das ist eine heftige Nummer: Lest selbst - der ADAC wirft der Autoindustrie vor, dass Tachobetrug geradezu erleichtert werde. Die Argumente klingen stichhaltig.
(Zitat von: ChrisH)
Hi,
ob die Autoindustrie genug tut, sei mal dahingestellt.
Aber glaubt hier irgendwer, dass es einen dauerhaften sicheren Schutz gegen irgendwelche Schutzeinrichtungen gibt?
Computertechnische Schutzmaßnahmen sind immer überwindbar - früher oder später.
Gerade laufen die NSA-Enthüllungen - jeder regt sich auf, und niemand wundert sich - aber hier glaubt man noch an den Weihnachtsmann...
Ciao - Carsten
Schöne Autos fangen mit "B" an - BMW und Borsche...
ADAC Presse ist die Bild des Autofahrers.
Dass hier gebildete Leute diesem Blatt ihre Infos abkaufen und dabei wilde Verschwörungstheorien aufbauen, wundert mich doch sehr.
Natürlich betreiben alle (!) OEMs in Kooperation mit Leasinggesellschaften organisierten Betrug. Einzig ADAC ist endlich mal den Bösen auf die Spur gekommen.
Zitat:
Zitat:
Dann sollten sie aber wenigstens dafür Sorge tragen, dass nur SIE den Tachostand manipulieren können, ist der Leasinggeber ja meist der Hersteller selbst :-D
(Zitat von: phil_e36)
Es gibt viele Leasing-Gesellschaften, die die Wagen vom Hersteller mit massiven Rabatten kaufen und dann das Leasinggeschäft übernehmen. Das ist für den Autohersteller risikoärmer, denn die Kohle bekommt der Autohersteller gleich und er trägt gleichzeitig nicht mehr über die Leasingzeit das Risiko, dass man zum Schluss Verlust mit dem Leasinggeschäft macht, weil der Leasingrückläufer nicht mehr genug als Gebrauchtwagen einbringt.
Der Haken: Die Leasinggesellschaften machen halt nicht weiter, wenn sie nichts daran verdienen! Und damit bricht dem Hersteller dieses mittlerweile extrem wichtige Geschäft weg.
Was also kann der Hersteller tun?
- Autos billiger herstellen, und diese mit mehr Rabatt an die Leasinggesellschaften verkaufen, aber nicht an die Privatkunden: Da arbeiten die Hersteller alle dran! Sehen wir bei BMW z.B. an 3-Zylinder statt 6-Zylinder, weniger Korrossionsschutz beim 4er usw.
- Den Leasingfirmen mehr Rabatt geben. Das aber reduziert den Gewinn, ganz schlecht!
- Dafür sorgen, dass die Gebrauchtwagen gute Preise nach dem Leasing bringen. Das geht z.B. über eigenes Engagement im Verkauf dieser Leasingrückläufer, z.B. hat Audi bei München gerade ein monströses Gebrauchtwagenzentrum eröffnet.
Eine erleichterte Tachomanipulation hätte halt ebenfalls verkaufsfördernde Wirkung, egal, wer den Leasingrückläufer zum Schluss in den Markt pressen muss. ;)
Sehr interessant finde ich in dem Artikel übrigens die Begründung, warum die Hersteller nicht eine bessere Absicherung machen.
Bearbeitet von: ChrisH am 28.10.2013 um 22:34:16
(Zitat von: ChrisH)
Hast du da zufällig ein Link?
Der beste Anmachspruch aller Zeiten: "Hey, Baby! Riecht dieser Lappen für dich nach Chloroform"
Über Japan lacht die Sonne, über Wolfsburg die ganze Welt!
"Ein adäquater Fahrer ist auch hier von Nutzen - womöglich aus dem Porsche-Lager. Eine gute Auto-Fee könnte ihm drei Worte ins Ohr geflüstert haben: Wozu eigentlich mehr?"
Zitat aus dem Test des BMW 323ti, AMS, Heft 20/1997
Ersteller dieses Themas
Mitglied seit: 11.11.2001
Deutschland
3354 Beiträge
Zitat:
Zitat:
Das ist eine heftige Nummer: Lest selbst - der ADAC wirft der Autoindustrie vor, dass Tachobetrug geradezu erleichtert werde. Die Argumente klingen stichhaltig.
(Zitat von: ChrisH)
Hi,
ob die Autoindustrie genug tut, sei mal dahingestellt.
Aber glaubt hier irgendwer, dass es einen dauerhaften sicheren Schutz gegen irgendwelche Schutzeinrichtungen gibt?
Computertechnische Schutzmaßnahmen sind immer überwindbar - früher oder später.
Gerade laufen die NSA-Enthüllungen - jeder regt sich auf, und niemand wundert sich - aber hier glaubt man noch an den Weihnachtsmann...
Ciao - Carsten
(Zitat von: cxm)
Ich zitiere mal aus dem Artikel - da kann sich dann jeder seine Teil denken:
"
Grundlage für die Anschuldigung des ADAC gegen die Autohersteller bildet die Studie der Wissenschaftler der Arbeitsgruppe "Multimedia and Security" der Universität Magdeburg. Die haben nämlich die Elektronik eines Audi Q7, einer Mercedes E-Klasse und eines VW Passat genauer unter die Lupe genommen. Ergebnis: Nicht bei einem der Fahrzeuge war die Elektronik für die Digitaltachos auch nur annähernd so geschützt, dass es Tachotricksern im Ansatz schwierig gemacht worden wäre, den Kilometerstand zurückzuschrauben. Ganz im Gegenteil. Die mangelhaft geschützte Software soll es den Betrügern sogar noch einfacher machen.
Das ist besonders fragwürdig, weil nach Angaben der Magdeburger Spezialisten entsprechende Sicherheitstechnologien wie SHE (Secure Hardware Extension) oder HSM (Hardware Secure Modules) in den meisten Steuergeräten moderner Fahrzeuge vorhanden sind, aber vom Hersteller nicht aktiviert werden. Eine Erklärung für die nicht aktivierte Software sehen die Experten darin, dass Probefahrten von Neufahrzeugen durch den Hersteller wieder genullt werden müssen, um dem Kunden ein "ungefahrenes" Neufahrzeug übergeben zu können.
.........
Nach Angaben der Polizei beläuft sich der volkswirtschaftliche Schaden durch Tachomanipulationen pro Jahr auf etwa sechs Milliarden Euro. Dabei würde ein wirksamer Schutz für die jährlich in Deutschland verkauften drei Millionen Neuwagen nur etwa drei Millionen Euro kosten. Pro Auto bedeutet dies etwa einen Euro Aufpreis.
"
Grüße
ChrisH
Bearbeitet von: ChrisH am 29.10.2013 um 21:17:31
"Ein adäquater Fahrer ist auch hier von Nutzen - womöglich aus dem Porsche-Lager. Eine gute Auto-Fee könnte ihm drei Worte ins Ohr geflüstert haben: Wozu eigentlich mehr?"
Zitat aus dem Test des BMW 323ti, AMS, Heft 20/1997
Hallo!
Ich denke, hier müssen auch die Autokäufer umdenken.
In den 80ern gingen die Autos zum Schrott, weil sie durchgerostet waren und ab 100 tkm langsam auseinanderfielen.
Heutzutage gehen Autos auf den Schrott, weil sie irgendwelchen Abgasnormen nicht mehr entsprechen und zu teuer werden.
Als ich meinen E39 verkauft habe, war Rost überhauptkein Thema, er hatte mit 280tkm immer noch die erste Kupplung und war topfit.
Meinen T4 Bulli habe ich mit 290 tkm verkauft, dort machte allerdings das Getriebe Geräusche und es war die zweite Kupplung. Der wurde aber vorher auch gewerblich genutzt.
Trotzdem hat sich in den Köpfen der Leute diese 100 tkm Grenze festgesetzt.
Ein Langstreckenfahrzeug kann mit 200 tkm immer noch besser in Schuß sein als ein Kurzstreckenfahrzeug mit 100 tkm.
Solange sich die Leute nur nach den gefahrenen Kilometern orientieren, wird das Problem bestehen.
Jede Sicherung läßt sich umgehen, dann braucht der Verkäufer halt 10 Minuten und nicht mehr 5.
So wird den Leuten nur falsche Sicherheit vorgetäuscht: "Wir haben eine Chip verbaut, es kann nicht mehr manipuliert werden".
Augen auf beim Autokauf!
Gruß, Ralf
"Ein adäquater Fahrer ist auch hier von Nutzen - womöglich aus dem Porsche-Lager. Eine gute Auto-Fee könnte ihm drei Worte ins Ohr geflüstert haben: Wozu eigentlich mehr?"
Zitat aus dem Test des BMW 323ti, AMS, Heft 20/1997
Ach war das schön früher....
Tachowelle raus, in Bohrmaschine gespannt und rückwärts über Nacht laufen lassen! Am nächsten Morgen hat man paar Tausend KM weniger auf der Uhr ;)
Oder Tacho raus und die Zahlen auf der Uhr passend drehen...
Früher war das schon mit mehr Aufwand verbunden aber doch recht einfach und hat sich auch keiner beschwert...
Und lohnen wird es sich immer, egal wie schwer es sein wird, eine Manipulation durchzuführen...
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!
was mit Leasingwagen passiert die eine zu hohe Laufleistung haben und somit einen zu geringen Wiederverkaufswert für den deutschen Markt? Die gehen in den Export ohne wenn und aber. Habe es selbst mitbekommen. Der Nachbar hat einen 730xd F01 gehabt, ich war dabei als er ihn abgegeben hat (nach 3 Jahren) und seinen neuen 7er geholt hat (wieder Leasing). Sein "alter" hat über 160tkm drauf. Da fragte ich den BMW Partner was jetzt mit dem passiert. Der Verkäufer sagt nur "Reifen, Bremse und HA Lager müssen neu, das machen wir nicht mehr. Der geht so wie der hier steht in den Export. " Für BMW Leasing hat ein aktueller 5er bei 180.000km den Wert 0 erreicht. Somit ist er dann abbezahlt. Fertig. Die Karre hat keinen Restwert mehr, sie jetzt auf dem Heimischen Markt für wenig Geld zu verkaufen würde dem Markt schaden. Also weg damit nach Afrika oder in die Ukraine, nach Russland (wohl am ehesten weil xd).
Das der Tacho "auf Null gesetzt wird" oder die KM Zahl reduziert wird, ist normal. Gerade bei Importfahrzeugen die ja viel bewegt werden (aufs Schiff, wieder runter, etc.) Dem Kunden dann ein Auto mit 15-20km hin zu stellen geht halt nicht. Das ist der einfache Grund. Und jeder BMW Partner soll das ganze so schnell wie möglich zurück setzten kann. Aber das ist BMW nicht allein, PSA ist genau so ...
Ersteller dieses Themas
Mitglied seit: 11.11.2001
Deutschland
3354 Beiträge
Zitat:
...... Aber das ist BMW nicht allein, PSA ist genau so ...
(Zitat von: Hessenspotter)
Klar, das wurde auch nirgends behauptet (oder explizit BMW erwähnt), das ist ein allgemeines Problem.
Das wollte ich noch mal unterstreichen!
"Ein adäquater Fahrer ist auch hier von Nutzen - womöglich aus dem Porsche-Lager. Eine gute Auto-Fee könnte ihm drei Worte ins Ohr geflüstert haben: Wozu eigentlich mehr?"
Zitat aus dem Test des BMW 323ti, AMS, Heft 20/1997
Wenn es beispielsweise um Wandlung eines Fahrzeugs geht, wird die "Abnutzung" in Rechnung gestellt. Dies geschieht nach gängiger Rechtsprechung mit 0,67% vom Wert des Fahrzeugs pro gefahrenen 1.000 km. Eine kurze Hochrechnung ergibt dann ein Autoleben von 150.000 km ab Kauf.
Wen wundert da noch was?
less traction - more action!
EAT/SLEEP/DRIFT