Zitat:
Zum thema:
Bei 1600 schon schalten bezeichne ich schon als untertourige Fahrweise, was nicht nur deinen Sprit verbrauch erhöht sondern auch dem Motor auf Dauer schaden könnte
(Zitat von: t.ille)
Alles drei Falsch ;-)
Untertourig beginnt, wenn der Motor nicht ihne Rucken Gas annimt - dies ist bei einem Vierzylinder erst unter 1000 Umdrehungen der Fall. Fahren mit niedrigen Drehzahlen war für die Motoren der 1950er bis in die Mitte der 1970er Jahre ungesund. Seitdem hat sich einiges getan, nur das Stammtischwissen ist auf dem Stand von damals stehen geblieben.
Je niedriger die Drehzahl und je höher die Last, desto höher der spezifische Wirkungsgrad und je geringer damit der Verbrauch. Wenn du mit 50km/h im dritten statt im 5. fährst, fühlt sich das Auto leichtfüssiger an - und diese Leichtfüssigkeit kommt aus deinem Tank. Ein Motor ist darauf ausgelegt, Arbeit zu leisten. Wer bei 50 km/h im 3. Gang mit 50-60 durch die Stadt fährt, schaded damit dem Motor mehr und verbraucht mehr, als der Typ neben ihm, der 50 im 5. Gang fährt. Beide Motoren leisten dann das gleiche - der Motor mit hoher Drehzahl aber muss pro Verbrennung weniger einspritzen, weil er eben häufiger Verbrennt. Damit wird die Kraftstoffmenge pro Zylinderfüllung geringer. Dummerweise dient der Kraftstoff aber auch der Kühlung und kühlt das Gemisch ab. Je niedrigere die Verdichtungsendtemperatur, desto höher der Wirkungsgrad.
Mein alter 325i E30 hat im Stadtverkehr selten Drehzahlen über 1500 Umdrehungen gesehen, beim schalten ging es runter bis auf 800 Umdrehungen (bei einem Sechszylinder kein Problem). Ich erwähnte bereits, dass ich diese Fahrzeug über 350.000km gefahren habe und keine nennenswerten Defekte hatte. Eigentlich hatte ich noch nie Defekte an meinen Autos, obwohl ich zum Teil extrem niedertourig fahre. Auch meine Verbräuche können sich sehen lassen.
Das niedertourige Fahrweise dem Motor schaden würde, ist eine uralte Stammtischweisheit. Sie geht zurück auf eben den Motoren, die bis in die 1970er Jahre gebaut wurden. Hier war das Problem die Schmierung. Bei niedrigen Drehzahlen ist auch der Öldruck niedriger. Der Öldruck schmiert zwar nicht, das macht der Schmierkeil, aber durch die damalis relativ großen Lagerspaltmaße konnte sich bei niedrigen Drehzahlen kein ausreichender Schmierkeil bilden. Dies ist heute durch andere Öle, andere Lagermaterialien demzufolge viel kleinere Lagerspalte kein Problem mehr.
@Darkness88
Zu Frage 2. Der Verbrauch deine Autos hängt ganz wesentlich von deinem rechten Fuß ab. Vor allem bei den neueren Automatikgetrieben kann das manuelle Schalten deutliche Vorteile bringen, weil leider viele Automatikgetriebe viel zu schnell zurück schalten un der Motor damit in die Drehzahl flieht.
Die Streptronicgetriebe unterscheiden sich von den älterebn Automatikgetriebe, dass sie für das manuelle Schalten auch ausgelegt sind. Die Getriebe mit Schaltpunktrasterung (manuelles Schieben des Wählhebels auf 4, 3, 2 usw.) sind nicht wirklich für manuelles Schalten ausgelegt. Dort sollte es nur in Ausnahmefällen verwendet werden - bergabfahren mit Anhänger.
Vor allem die neuen Automatikgetriebe von ZF unterscheiden sich im manuellen Modsu deutlich vom Automatikmodus. Die Wandlerüberbrückungskupplungen werden früher geschaltet, die Gänge härter eingelegt und der Drehmomentwandler dient dann nur noch als Kupplung. Damit und durch die angepasste Einspritzsteuerung wirkt das Fahrzeug agiler und hat das gummiartige nicht mehr. Der geübte Fahrer verbraucht in diesem Modus signifikant weniger, der ungeübte Fahrer eher mehr.
Bitte den Steptronic-Manuellmodus erst dann verwenden, wenn der Motor und das Getriebe betriebswarm sind.