Zitat:
Wie im Betreff steht gab es heute beim 24h Rennen in Le Mans einen tödlichen Unfall. Der Fahrer ist im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen.
Warum wird da nicht abgebrochen? Jede Amateurveranstaltung wird abgebrochen nach schweren Unfällen...
Simoncelli starb erst nach Rennende im Krankenhaus in Malaysia (obwohl es während des Rennens bekannt gewesen sein dürfte das nichts mehr zu machen ist), ebenso Senna in Imola.
Ich verstehe das iwie nicht, zählt ein Menschenleben gar nichts mehr? Muß jede Veranstaltung mit Gewalt durchgeboxt werden wg. TV Zeiten, Werbewirkung, Profit der Konzerne?(Zitat von: KTMschnee)
Zitat:
Als in den 50´ern der Mercedes Silberpfeil in die Zuschauermenge abflog (was in 84 Toten resultierte), wurde das Rennen auch nicht abgebrochen.
Die einfache, wenn auch gewissermaßen makabre, Begründung steht im Reglement für die 24h von Le Mans: Ist die Strecke frei befahrbar, wird das Rennen nicht abgebrochen.
Damals stand ein Auto rechts an der Boxenmauer, das andere (der Silberpfeil) zerbrach in den Zuschauerrängen.....Strecke war frei, also gings weiter!
Ich weiß nicht ob diese Regelung immer noch gilt, aber ich denke wenn heutzutage so ein Desaster passieren würde, würden die Regeln ausgesetzt werden.
MfG
Zitat:
.... auch beim dritten VLN Lauf starb Wolf Silvester.(Zitat von: Fabi-T)
Zitat:
Wie im Betreff steht gab es heute beim 24h Rennen in Le Mans einen tödlichen Unfall. Der Fahrer ist im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen.
Warum wird da nicht abgebrochen? Jede Amateurveranstaltung wird abgebrochen nach schweren Unfällen...
Simoncelli starb erst nach Rennende im Krankenhaus in Malaysia (obwohl es während des Rennens bekannt gewesen sein dürfte das nichts mehr zu machen ist), ebenso Senna in Imola.
Ich verstehe das iwie nicht, zählt ein Menschenleben gar nichts mehr? Muß jede Veranstaltung mit Gewalt durchgeboxt werden wg. TV Zeiten, Werbewirkung, Profit der Konzerne?(Zitat von: KTMschnee)
Zitat:Zitat:
Wie im Betreff steht gab es heute beim 24h Rennen in Le Mans einen tödlichen Unfall. Der Fahrer ist im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen.
Warum wird da nicht abgebrochen? Jede Amateurveranstaltung wird abgebrochen nach schweren Unfällen...
Simoncelli starb erst nach Rennende im Krankenhaus in Malaysia (obwohl es während des Rennens bekannt gewesen sein dürfte das nichts mehr zu machen ist), ebenso Senna in Imola.
Ich verstehe das iwie nicht, zählt ein Menschenleben gar nichts mehr? Muß jede Veranstaltung mit Gewalt durchgeboxt werden wg. TV Zeiten, Werbewirkung, Profit der Konzerne?(Zitat von: KTMschnee)
Bitte sei mir nicht böse, bei dem was ich jetzt schreibe.
Diejenigen, die nach einem Unfall in tiefe Trauer versinken wollen, Rennen am liebsten abbrechen wollen oder gar verbieten wollen, weil ist ja so gefährlich, das sind genau diejenigen Menschen, deren eigenes Lebens oft stinklangweilig ist, die ihr Leben (und das Anderer) am liebsten in Watte packen möchten.
Ob Rennfahrer, Astronaut oder Basejumper - jedem ist das Risiko des eigenen Handlens bewußt und sie zeigen dabei mehr Verantwortungsbewußtsein, als die Typen in aufgemotzen Straßenfahrzeugen, die meinen Geschwindigkeitslimits auf den Straßen seien etwas für Angsthasen.
Es gibt Menschen, die machen etwas, das ist gefährlich. Sie wissen das und machen es trotzdem, es ist ihre Entscheidung und sie sind sich ihrere Risiken bewußt. Ein Menschenleben zählt extrem viel im Sport - nicht umsonst sind die Fahrzeuge geschützt bis zum Anschlag, die Zuschauertribünen mit Fangzäunen gesichert. Wer mit dem Rennsport zu tun hat, selbst mal eine Zeit lang gefahren ist, weiß welches Herzblut in diesem Sport fließt, der weiß was ich meine. Es gibt keinen 100 prozentigen Schutz und trotz Monocoque, Überrollbügel, Sicherheitsgurten, Helm und feuerfester Kleidung gab und wird es immer auch Tote im Motorsport geben. Dies muss man akzeptieren oder es bleiben lassen bzw. sich raushalten.
An die Adresse der Angsthasen, Zweifler, Bedenkenträger und in Trauer-Versinker:
Haltet euch da raus - es ist unser Sport, es ist das wofür wir leben und bereit sind dafür zu sterben. Ayrton Senna, Roland Ratzenberger, Stefan Bellof, Michele Alboretto, Manfred Winkelhock, Joe Gartner, Jochen Rindt, Jim Clark, Bruce McLaren, Gilles Villeneuve und wie sie alle heißen, starben nicht an Krebs, an Herzinfarkt, mit Demenz im Alter, sondern bei dem was ihr Leben war, für das, für das sie gelebt haben.
Ein Rennen wird abgebrochen, sobald Unbeteiligte - also Zuschauer - ums Leben gekommen sind.
Was Ayrton Senna betrifft - dies war in einer Zeit, in der ich noch mehr mit Rennsport zu tun hatte. Ich war damals in Imola, weil mein damaliger Auftraggeber als Zulieferer mit dem Zirkus zu tun hatte. Als Senna am 1. Mai 1994 in Imola in die Mauer einschlug, waren die Rettungkräfte sehr schnell vor Ort - inkl. eines Notarztes, der nur wenige Meter vor der Tamburello-Kurve entfernt stationiert war. Er fuhr bereits los, als Sennas Fahrzeug noch nicht zum Stillstand gekommen ist. Noch im Fahrzeug wurde versucht Senna den Helm abzunehmen - man lies es dann bleiben. Nach nicht einmal einer Minute ging bei der Rennleitung der Funkspruch ein, mit dem man ein bestimmtes Gerät anforderte. Damals war der Funk noch nicht abhörsicher - die Anforderung dieses Gerätes war der Code an die Rennleistung, dass "der Fahrer Verletzungen aufweise, die mit einem Leben nicht vereinbar sind". Die Rennleitung benachrichtigte Ecclestone und dieser beriet sich kurz mit Todt und Frank Williams. An den Notarzt ging die Anweisung raus, so zu tun als ob Senna noch leben würde. Sofort scharrten sich viele Helfer um Senna - so viele, das eine eine wirkliche Hilfs-Massnahme nicht zu denken war. Es ging vielmehr darum einen Sichtschutz vor allem gegenüber der Medienhubschrauber aufzubauen. Ecclestone, Todt und Williams beschlossen, um Chaos zu verhindern und im Sinne von Senna das Rennen neu zu starten. Um eben solchen Abbruchdiskussionen vorzubeugen, wurde festgelegt, das der Tod Sennas erst zwei Stunden nach Rennende bekannt gegeben werden sollte. Der noch am linken Rad hängende obere Aufhängungsträger durchbohrte Sennas Helm und drang ca. 10cm tief ein. Senna war auf der Stelle tot.
Seitdem sind fast 20 Jahre ins Land gegangen, die Welt hat sich verändert. Gottseidank sind Todesfälle heute absolute Ausnahmen - aber sie kommen vor, wie gestern bei Allan Simonsen (RIP). Hier haben die Angehörigen sofort entschieden, das Rennen weiterlaufen zu lassen. Das Problem bei Simonsen war weder eine besonders gefährliche Stelle noch fehlender Schutz, sondern die Art und Weise wie Simonsen eingeschlagen ist. Allan war nach dem Aufschlag noch ansprechbar - er verstarb auf dem Weg ins Krankenhaus. Ich gehe davon aus, das aufgrund der hohen Verzögerung ein Blutgefäss gerissen ist - dagegen hilft weder Helm noch Gurt noch Sicherheitszelle, sie ist oft die Folge eine seitlichen Einschlags, wenn von 200+ km/h auf Null in nur 20cm heruntergebremst wird.
Vielleicht solltest du das Ganze etwas relaxter sehen. Für alle war es ein Schock, was gestern um 15:09 passiert ist - aber wie schon Freddy Mercury es einst so treffend besang:
"The Show must go on"
Trauer und Wehklagen nach Verlust eine Menschenlebens dienen in meinen Augen der eigenen Selbstbeweinung, sie verändern aber nichts an der Situation und machen den Toten auch nicht wieder lebendig. Man soll einem verstorbenen Gedenken, das erreicht man aber in diesem Fall nicht durch einen Rennabbruch. "Nimm den aus dem Leben geschiedenen in deinen Gedanken mit - biete ihm den Platz neben dir an." Allan Simonsen war heute der Beifahrer in allen 57 verblieben Fahrzeugen - davon kannst du ausgehen! Hast du dich schon einmal gefragt, warum viele Rennfahrzeuge zwar nicht zwei Sitze, aber zumindest angedeutet zwei Plätze haben. Schau dir einen Le Man Prototypen einmal genauer an und überlege einmal, für wen dieser Platz reserviert sein könnte...
http://www.virtualr.net/wp-content/gallery/2183/grab_043.jpg(Zitat von: Saugnapf)
Zitat:Zitat:
.... auch beim dritten VLN Lauf starb Wolf Silvester.(Zitat von: Fabi-T)
Dieser Lauf wurde so nebenbei erwähnt abgebrochen...(Zitat von: KTMschnee)
Zitat:
Bitte sei mir nicht böse, bei dem was ich jetzt schreibe.
Diejenigen, die nach einem Unfall in tiefe Trauer versinken wollen, Rennen am liebsten abbrechen wollen oder gar verbieten wollen, weil ist ja so gefährlich, das sind genau diejenigen Menschen, deren eigenes Lebens oft stinklangweilig ist, die ihr Leben (und das Anderer) am liebsten in Watte packen möchten.
Ob Rennfahrer, Astronaut oder Basejumper - jedem ist das Risiko des eigenen Handlens bewußt und sie zeigen dabei mehr Verantwortungsbewußtsein, als die Typen in aufgemotzen Straßenfahrzeugen, die meinen Geschwindigkeitslimits auf den Straßen seien etwas für Angsthasen.
Es gibt Menschen, die machen etwas, das ist gefährlich. Sie wissen das und machen es trotzdem, es ist ihre Entscheidung und sie sind sich ihrere Risiken bewußt. Ein Menschenleben zählt extrem viel im Sport - nicht umsonst sind die Fahrzeuge geschützt bis zum Anschlag, die Zuschauertribünen mit Fangzäunen gesichert. Wer mit dem Rennsport zu tun hat, selbst mal eine Zeit lang gefahren ist, weiß welches Herzblut in diesem Sport fließt, der weiß was ich meine. Es gibt keinen 100 prozentigen Schutz und trotz Monocoque, Überrollbügel, Sicherheitsgurten, Helm und feuerfester Kleidung gab und wird es immer auch Tote im Motorsport geben. Dies muss man akzeptieren oder es bleiben lassen bzw. sich raushalten.
An die Adresse der Angsthasen, Zweifler, Bedenkenträger und in Trauer-Versinker:
Haltet euch da raus - es ist unser Sport, es ist das wofür wir leben und bereit sind dafür zu sterben. Ayrton Senna, Roland Ratzenberger, Stefan Bellof, Michele Alboretto, Manfred Winkelhock, Joe Gartner, Jochen Rindt, Jim Clark, Bruce McLaren, Gilles Villeneuve und wie sie alle heißen, starben nicht an Krebs, an Herzinfarkt, mit Demenz im Alter, sondern bei dem was ihr Leben war, für das, für das sie gelebt haben.
Ein Rennen wird abgebrochen, sobald Unbeteiligte - also Zuschauer - ums Leben gekommen sind.
Was Ayrton Senna betrifft - dies war in einer Zeit, in der ich noch mehr mit Rennsport zu tun hatte. Ich war damals in Imola, weil mein damaliger Auftraggeber als Zulieferer mit dem Zirkus zu tun hatte. Als Senna am 1. Mai 1994 in Imola in die Mauer einschlug, waren die Rettungkräfte sehr schnell vor Ort - inkl. eines Notarztes, der nur wenige Meter vor der Tamburello-Kurve entfernt stationiert war. Er fuhr bereits los, als Sennas Fahrzeug noch nicht zum Stillstand gekommen ist. Noch im Fahrzeug wurde versucht Senna den Helm abzunehmen - man lies es dann bleiben. Nach nicht einmal einer Minute ging bei der Rennleitung der Funkspruch ein, mit dem man ein bestimmtes Gerät anforderte. Damals war der Funk noch nicht abhörsicher - die Anforderung dieses Gerätes war der Code an die Rennleistung, dass "der Fahrer Verletzungen aufweise, die mit einem Leben nicht vereinbar sind". Die Rennleitung benachrichtigte Ecclestone und dieser beriet sich kurz mit Todt und Frank Williams. An den Notarzt ging die Anweisung raus, so zu tun als ob Senna noch leben würde. Sofort scharrten sich viele Helfer um Senna - so viele, das eine eine wirkliche Hilfs-Massnahme nicht zu denken war. Es ging vielmehr darum einen Sichtschutz vor allem gegenüber der Medienhubschrauber aufzubauen. Ecclestone, Todt und Williams beschlossen, um Chaos zu verhindern und im Sinne von Senna das Rennen neu zu starten. Um eben solchen Abbruchdiskussionen vorzubeugen, wurde festgelegt, das der Tod Sennas erst zwei Stunden nach Rennende bekannt gegeben werden sollte. Der noch am linken Rad hängende obere Aufhängungsträger durchbohrte Sennas Helm und drang ca. 10cm tief ein. Senna war auf der Stelle tot.
Seitdem sind fast 20 Jahre ins Land gegangen, die Welt hat sich verändert. Gottseidank sind Todesfälle heute absolute Ausnahmen - aber sie kommen vor, wie gestern bei Allan Simonsen (RIP). Hier haben die Angehörigen sofort entschieden, das Rennen weiterlaufen zu lassen. Das Problem bei Simonsen war weder eine besonders gefährliche Stelle noch fehlender Schutz, sondern die Art und Weise wie Simonsen eingeschlagen ist. Allan war nach dem Aufschlag noch ansprechbar - er verstarb auf dem Weg ins Krankenhaus. Ich gehe davon aus, das aufgrund der hohen Verzögerung ein Blutgefäss gerissen ist - dagegen hilft weder Helm noch Gurt noch Sicherheitszelle, sie ist oft die Folge eine seitlichen Einschlags, wenn von 200+ km/h auf Null in nur 20cm heruntergebremst wird.
Vielleicht solltest du das Ganze etwas relaxter sehen. Für alle war es ein Schock, was gestern um 15:09 passiert ist - aber wie schon Freddy Mercury es einst so treffend besang:
"The Show must go on"
Trauer und Wehklagen nach Verlust eine Menschenlebens dienen in meinen Augen der eigenen Selbstbeweinung, sie verändern aber nichts an der Situation und machen den Toten auch nicht wieder lebendig. Man soll einem verstorbenen Gedenken, das erreicht man aber in diesem Fall nicht durch einen Rennabbruch. "Nimm den aus dem Leben geschiedenen in deinen Gedanken mit - biete ihm den Platz neben dir an." Allan Simonsen war heute der Beifahrer in allen 57 verblieben Fahrzeugen - davon kannst du ausgehen! Hast du dich schon einmal gefragt, warum viele Rennfahrzeuge zwar nicht zwei Sitze, aber zumindest angedeutet zwei Plätze haben. Schau dir einen Le Man Prototypen einmal genauer an und überlege einmal, für wen dieser Platz reserviert sein könnte...
http://www.virtualr.net/wp-content/gallery/2183/grab_043.jpg(Zitat von: Saugnapf)