Also eins vorneweg...ich hab nix gegen "Ossis". Ich hab einige Kollegen aus dem Osten, mit denen ich sehr gut und gerne zusammenarbeite. Von den Damen der gleichen Regionen werd ich allerdings zukünftig die Finger lassen...soll keine Anspielung sein, aber nach 3 Bauchlandungen reicht's nunmal. Persöhnliche Erfahrungen...ned mehr.
Daß ich allerdings noch immer den Solizuschlag für den Osten zahlen muß, seh ich ehrlich gesagt auch ned ein...für was er auch immer verwendet wird. Was heißt eigentlich, die Amis hätten in den Kuchen "Westen" immer schön Geld reingesteckt ?? Meine Großeltern hatten nach dem Krieg absolut Nichts....rein gar Nichts. Mein Opa war Kirchenmaler und Restaurateur und mußte mit seinem Bruder auch Tag und Nacht buckeln um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Wo bittesehr war da Kohle von den Amis ??
Mir ist egal, wo jemand herkommt...Westen oder Osten....Türkei oder Tschechei...egal. Arschlöcher gibt's überall, um's mal krass auszudrücken.
Aber noch 2 kleine Erlebnisse zu dem Thema:
So 1, 2 Jahre nach dem Mauerfall war ich damals bei uns im Edeka einkaufen. Eine Kasse geöffnet, ich war der dritte, der sich anstellte. Schiebt auf einmal ein alter Opa mit seinem Einkauswagen an der Schlange vorbei und stellt sich direkt an die Kasse. Der, der eigentlich dran gewesen wär, klopft ihm auf die Schulter und meinte freundlich "Tschuldigung, stellen Sie sich bitte hinten an ?" - keine Reaktion. Beim zweiten Mal war der Ton dann etwas lauter, wohl weil er dachte, der Opa hört vielleicht schlecht. Dreht sich der Opa auf einmal um, und brüllt den Mann an "Ich hab mich 40 Jahre lang im Osten hinten anstellen müssen ! Jetzt könnt ihr Wessis euch mal hinten anstellen !" Worauf der jüngere Mann dann meinte, nachdem er den Schrecken verdaut hatte "Entweder Du stellst Dich jetzt hinten an, Opi, oder es scheppert." Der Opa ließ dann einfach seinen Wagen stehen und verließ das Geschäft. -Ohne Worte, oder ?-
Das war sicher ein Extremfall, aber es hatte doch gezeigt, daß scheinbar einige (ältere) Ossis, uns im Westen vorwerfen, was sie jahrelang erdulden mußten. Sorry, aber wir haben uns unseren Wohlstand genauso wenig ausgesucht, wie Ihr Euren Sozialismus. Ich finde es halt eine kleine Frechheit, daß jeder aus dem Osten gerne einkauft, was er will und auch hinreisen kann, wo er will, aber dann trotzdem noch die Rufe laut werden, daß im Osten alles besser war. Da sollten die Betreffenden vielleicht mal erst nachdenken, bevor sie den Mund aufmachen. Denn wenn jemand wirklich allen Ernstes diesen Standpunkt vertritt - bitte sehr...ich stifte den ersten Stein für eine neue Mauer. Im Ernst.
Die zweite Geschichte....eigentlich eher eine Tatsache, als eine Geschichte...
Mein Vater hatte bis vor 10 Jahren für einen der damals größten Fleisch- und Wurstkonzerne Deutschlands bearbeitet. Und zwar für einen von nur drei Firmen, die zu DDR-Zeiten auch Handel mit dem Osten betreiben durften. Die DDR hatte nämlich jahrzehntelang Lebendvieh und Fleisch in den Westen exportiert, obwohl sie selbst ihren Bürgern Lebensmittelknappheit bescherten ! Mein Vater war damals teilweise 1mal die Woche im Osten um Vieh und Fleisch einzukaufen...und er war beileibe nicht der Einzige. Allerdings handelte die Tschechei und Ungarn auch nicht viel anders...nur das dazu.
Ich denke mal, daß das damals nicht die einzige Branche war, die solche Geschäfte mit dem Osten tätigte. Nur denke ich, daß man das nicht uns "Wessis" anlasten sollte, sondern der ehemaligen DDR-Regierung und den "Parteibonzen". Sollte man vielleicht mal drüber nachdenken.
Im übrigen gab es kurz nach Mauerfall auch genügend Ossis, die krumme Geschäfte machten. Ich war damals Lehrling zum Speditionskaufmann und der damalige Geschäftspartner (aus Leipzig) meines Chefs hatte sich nach 3 "fetten Jahren" fein säuberlich mit der Firmenkohle nebst Inventar aus dem Staub gemacht.
Was wiederum meine These belegt - Arschlöcher gibt's überall. *g*
Greets.
Rockbow
"Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten." Dieter NuhrMein 6pack