Das Problem ist bekannt. Es befindet sich zwischen Lenkrad und Sitz. Das Problem sind die Arten von Fahrern, die sich einen Turbodiesel holen und denken, dieser fahre sich wie ein Benziner. Dieser Effekt nennt sich Ansprechverzögerung und tritt beim alten E39 leider besonders stark auf- vor allem wenn man ihn ausdrehen läßt.
Ein Turbo-Diesel ist kein Benziner! Wenn du beim Benziner vom Gas gehst, schließt sich die Drosselklappe. Dies ist auch bei einem Turbobenziner so. Der Ladedruck staut sich vor der DK, er wird über das Pop-Off-Ventil soweit abgelassen, so dass der Ladedruck bestehen bleibt. Gibst du nun plötzlich wieder Gas, dann ist der Ladedruck noch da und der Motor schnurrt sofort weiter. Nicht so beim Diesel. Gehst du schnelle vom Gas, regelt die VTG des Turbos ab, es wird kein Ladedruck mehr produziert. Ihm fehlt aber die zudem die klassische Drosselklappe und das führt dazu, das der Diesel innerhalb weniger Umdrehungen den Ladedruck abpumpt - je höher die Drehzahl, desto schneller geht das. Nun gibts du wieder Gas - im Moment arbeitet dein Turbodiesel als Saugdiesel - er muss erst wieder Druck aufbauen und dabei auch noch den LLK wieder befüllen. Das dauert rund 0,3-0,5 Sekunden - gefühlt eine Ewigkeit, weil der Motor in diesem Bereich kaum Schub liefert. Bei hohen Drehzahlen macht der Turbo 75% der Füllung im Zylinder aus. Beim Überholen auf der Landstraße, wo man plötzlich Gasgeben muss, erkennt man den Profidieselfahrer daran, das er a) "anfüttert" - sprich mit leichter Beschleunigung Druck aufbaut und b) er das Gas zügig durchtritt und nicht schlagartig. Von Schub (wie beim Schalten oder Rollen lassen) auf plötzliches Vollgas mag kein Diesel.
Der Stoß von der HA hat damit nichts zu tun. Dies deutet eher auf ausgeschlagenen Tonnenlager hin.