Zitat:
1. Die Chipbox verändert (wie ich das jetzt mitbekommen hab) nur den Ladedruck des Turbolader, mittels Kernfeldoptimierung d.H eigentlich greift die zusätzliche Leistungssteierung des eigebauten Chips doch dann nur ein, wenn der Turbo eingreift, oder?
(Zitat von: aliasaliasalias)
Lass es bleiben!!!!
Die Leistungssteigerung erntsteht durch eine Erhöhung des Ladedruckes und dies geht nur durch ein Überdrehen des Turboladers. Der Turbolader arbeitet permanent, wenn der Motor zieht und liefert ab unterem Turbolimit (rund 1000-1200 Umdrehungen) stets vollen Ladedruck.
Der Dieselmotor hat das Problem, das er thermisch mehr leisten kann als er mechanisch verträgt. Chiptuning zerstört Motoren, die Garantien greifen nicht, weil die Beweislast eines Schadens beim Käufer liegt und die eindeutige Ursache ist nicht zu beweisen.
Mit dem chip kann man die Leistung auf das Niveau eines 335d anheben. Wenn es doch so einfach ist, warum frage ich dich:
* verwenden wir für die Kolben im 35d eine völlig andere Legierung
* verteilen wir die Druckerzeugung auf zwei Lader (ein kleine für niedrige Drehzahlen, ein große für mittlere Drehzahlen, beide für hohe Drehzahlen)
* hat die Spritzölkühlung der Kolbenböden 35% mehr Durchsatz
* werden andere Lagerwerkstoffe verwendet
* wird die Kurbelwelle anders hergestellt.
Warum machen wir das, wenn das doch alles nicht nötig ist, wenn es der Motor doch nichts abhaben kann.
Man kann keine Schäden vermeiden, denn die meisten Schäden entstehen nicht bei hoher Drehzahl, sondern im untern Bereich des maximalen Drehmomentes, dann wenn die thermische Belastung am höchsten ist.
Typische Schäden nach Chiptuning:
* abgerissene Auslassventile, weil die Schäfte weichgeglüht wurden
* durchgebrannte Kolbenböden, weil die des 330d nicht die benötigte Warmfestigkeit haben
* mechanischer Abtrag am Turbinenrad des Laders
* Lagerschäden am Turbolader durch permanente Überdrehzahl
Diese Schäden entstehen in der Regel nicht sofort - eine Zig-Tausend km hast du.
Alle freuen sich über die neue Chipbox. Ein, zwei Jahre später tauchen sie unter einem anderen Namen in den Foren wieder auf und beschweren sich über defekte Turbolader, schimpfen auf BMW, das magische Wort "premium" fällt und das man mehr erwartet hätte. Den Arsch in der Hose sich selbst einzugestehen, dass der Motorschaden vielleicht auf ihre nachträgliche Änderung zurückzuführen ist, den Arsch haben sie nicht.
Nein, kann ja nicht sein, der Hersteller gibt ja Garantie. Und dann werden die Augen groß, wenn sich die Garantie auf einen neuen Chip beschränkt oder die Beweislist beim Kunden liegt. Sehr beliebt: Man unterstellt dem Kunden, dass er falschen Sprit getankt hat. Das Gegenteil kann er nur beweisen, wenn er alle Tankbelege vorlegt.
Ich arbeite im Auftrag von BMW in München. Die BMW-Diesel sind unter anderem mein Kind. Wir beschäftigen uns leider nicht nur mit Neuentwicklungen, zu uns kommen auch Motorschäden zur Ursachenforschung. Und es ist leider so: 95-98% der Schäden bei einer Laufleistung von unter 200.000km sind auf folgende Ursachen zurückzuführen:
* Nachträgliche Eingriffe in die Leistungsteuerung
* Fehlverhalten in der Bedienung
* Wartungsfehler
Also, wenn du willst, das dein Motor lange hält, dann lass den Chip draussen. Wenn du mehr Dampf willst, hole dir einen 335d.