Ich sag mal so: die Punkte, die er anspricht, sind ja net grad neu. Und Guttenberg war durchaus jemand, der gesagt hat, was Sache ist, der auch unangenehme Dinge angesprochen hat. Natürlich mit einer (sehr gewichtigen) Ausnahme.
Ich nehm an, er will nun auf Biegen und Brechen und ohne Rücksicht auf Verluste wieder zu dieser Form zurück, aber eigentlich sollte er jetzt in meinen Augen dennoch versuchen, den Ball flach zu halten und sich weniger wie die Axt, sondern eher wie ein Messerchen im Walde verhalten. Will sagen: Probleme ansprechen: ja, nur die Art und die Dosis is entscheidend. Immer getreu dem Motto "niemals die Brust beißen, die Dich säugt - aber mal zwicken is ok..."
Manchmal hab ich den Eindruck, das letzte Quentchen Diplomatie, Feingefühl und Taktik, das man als Politiker braucht und sich eigentlich erst mit der Zeit aneignet, konnte er - der sehr schnell sehr hoch gehoben wurde - sich nie wirklich aneignen. Dies wurde ihm bei der Plagiats-Affäre zum Verhängnis, und dies könnte ihm - wenn er wirklich wieder in die Politik gehen will - wieder zum Verhängnis werden. Außer er pfeift auf den CSU-Rückhalt und geht beispielsweise zu den Piraten. Die würden ihn wahrscheinlich mit Kusshand nehmen.