Zitat:
Und nur am Rande: Es ist nicht der 3.0 M3 gemeint, sondern die M54 Motoren aus den E46 oder auch Z3.
[(Zitat von: Sib)
Achso ;-)
Dann wird die Sache eigentlich einfach, da BMW in den Prospekten angibt, daß der Motor für Benzin mit 98Octan ausgelegt ist, bzw. daß er die Nennwerte nur mit 98Octan efüllt. Bei niedrigerer Qualität = mehr Verbauch und weniger Leistung... blablabla
Also wenn BMW diese Daten veröffentlicht, kann ich mir nur sehr schwer vorstellen, daß der Motor nur auf 95Octan ausgelegt ist und irgendwelche Kennfelder nicht existieren (ohnehin eine Aussage, die ich so nicht treffen würde - sehr, sehr undurchsichtig).
Es ist zwar richtig, daß in den USA kein ROZ98-Benzin an regulären Tankstellen verkauft wird (zumindest konnte ich keines bei meinem letzten Aufenthalt finden), und die schlechteste KRaftstoffqualität auch ROZ88 hat (bei uns ROZ91), aber das ist aus meiner Sicht noch lange kein Grund den Zündzeitpunkt eines Wagens per Software zu begrenzen. Die Dinger regulieren sich in der heutigen Zeit ohnehin selbst. Rein aus Kostengründen für BMW, kann ich mir nicht vorstellen, daß so etwas gemacht wird. Macht ja keinen Sinn etwas zu begrenzen, was gar nicht notwendig ist und was mehr kostet.
Hmm, vielleicht schreibe ich doch mal das woran ich mich erinnern kann... selbstverständlich unter Vorbehalt und mit der Bitte an diejenigen, die es wissen, mich wenn nötig zu korrigieren. Ist schon ein bischen her und ich habe im Moment nicht die Unterlagen zur Hand um mein Wiseen aufzufrischen...
Also, kleiner Exkurs ;-)
Das Kennfeld wird auf die DME aufgespielt und dient als Referenzwerte. Die tatsächlichen Werte werden individuell durch die Sensorik ermittelt, denn heutige Steuergeräte sind in der Lage zu "lernen". Hat den Hintergrund, daß kein Zylinder in einem Motor dem anderen gleicht und somit jeder einzelne Zylinder z.B. seinen eigenen Zündzeitpunkt benötigt um effizient zu arbeiten.
Da aber wie gesagt nur dieses Standardkennfeld existiert, werden diese Abweichungen (ermittelt durch die Klopfsensoren) im RAM des Steuergerätes gespeichert und zur Berechnung der Zündzeitpunkte herangezogen. Folglich ergibt sich der tatsächliche Zündzeitpunktwert für jeden Zylinder aus Standardwert Kennfeld + Abweichungswert. (Das ist u.a. auch ein Grund, warum ein Motor auch die ersten Meter unrunder läuft nachdem man die Batterie abgeklemmt hat).
Daher macht es mich generell etwas stutzig zu sagen, ein Motor mit Klopfregelung und einer Motronic, VZ, oder EZ sowie Benzineinspritzung (wieder mit unterschiedlichen Varianten, z.B. beim E36 Benzineinspritzung mit LLM und LH-Motronic) können Kraftstoffe unterschiedlicher Qualität nicht fahren. Wenn über den Klopfsensor und die DME, der optimale Zündzeitpunkt ermittelt ist, und dieser für eine längere Umdrehungszeit Bestand hat, müßte eigentlich dieser Wert in der DME abgelegt werden, so daß für diese Kraftstoffqualität der optimale Zündzeitpunkt gewählt wird.
Die optimale Benzineinspritzmenge müßte analog dazu über Zusammenwirken der Daten (hauptsächlich von LMM und Lambdasonde) ermittelt werden, was folglich wieder zu neuen abgelegten Werten führt und auch hier ein Optimum garantiert.
Mit anderen Worten kann ich mir nicht vorstellen, daß ein modernes Auto mit den o.g. Systemen sich nicht automatisch an die Kraftstoffqualität anpassen kann. Es gibt sicherlich technische Grenzen. Ich könnte mir vorstellen, daß z.B. der RAM eine der Grenzen ist. Angenommen es können auf dem Speicher nur 8bit Werte abgelegt werden, aber die Abweichung entspricht z.B. einer 9bit-Zahl, dann spielt die DME sicherlich verrückt und liefert nicht mehr das Optimum, bzw. nimmt nur den Maximalwert an... in diesem Fall würde der höhere Brennwert des Benzins wohl keine Verbesserung mehr bewirken...
Aber denken wir mal ein wenig weiter - zumindest ist das meine Erkenntnis die ich daraus ziehe - aus den o.g. Gründen sollte ein Motor wunderbar mit dem 100Octan-Benzin von Shell und Aral zurechtkommen. Zwar kann ich nicht beantworten wie groß die Abweichungswerte in einer DME sein dürfen, allerdings weiß ich als Maschbaustudent, daß immer Abweichungen vom Standardwert berücksichtigt werden müssen. Hinzu kommt noch die schwankende Kraftstoffqualität (in ROZ98 können je nach Lieferung auch z.B. ROZ98,3 drin sein).
Selbst wenn eine DME wirklich nur per Nennwert für SuperPlus-Benzin ausgelegt ist, so müßte alleine durch Berücksichtigung der Qualitätsschwankungen und des "Sicherheitsbereich" ein Spielraum nach oben sein...
Deswegen meine Meinung, 99 oder mittlerweile 100Octan-Benzin bringt etwas...
Ich weiß, z.B. der ADAC hat Tests gemacht die probieren uns vom Gegenteil zu überzeugen. Allerdings hier kommt bei mir der Ingenieur durch, der festgestellt hat, daß diese Testergebnisse eigentlich nicht representativ sind, da man nicht in der Lage war für gleiche Testbedingungen zu sorgen...
Man müßte halt mal die Motoren auf reinen Motorenprüfständen fahren und nicht wie der ADAC einfach mal die gleiche Fahrtstrecke abklappern...