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Flughäfen, Autobahnen, Wasserstraßen oder Hochhäuser: In Deutschland gelingt kaum eine Infrastrukturmaßnahme ohne Protest. Günter Ederer nimmt den Zuschauer in seinem beeindruckenden Film mit auf Deutschlandreise und zeigt, wie sich Besitzstandswahrer gegen alles und jedes zur Wehr setzen.
So war es beim Bau des Frankfurter Bankenviertels, beim Anschluss Kassels an das Hochgeschwindigkeitsnetz der Bahn. Und das mit immer gleichen Folgen: Bauverzögerung und Kostenexplosion, die der Steuerzahler schultern muss.
Günter Ederer zeigt, wie Projekte in ganz Deutschland, die heute tausende von Arbeitsplätzen sichern, erst nach Jahrelangem Streit und zig Gerichtsprozessen realisiert werden konnten. Die Vertiefung der Ems bei Emden sorgt heute dafür, dass die Meyer-Werft konkurrenzfähig ist und 5000 Menschen Arbeit haben. Das Münchner Umland blüht, weil der Franz-Joseph-Strauß-Flughafen, als Magnet für neue Unternehmen wirkte.
In Kassel beschreibt Günter Ederer den erbitterten Kampf um die ICE-Anbindung der Stadt. Jahrelang stritten verschiedenste Bürgerinitiativen um die Trassenführung des Hochgeschwindigkeitszuges. Das Projekt wäre beinahe gescheitert, die Bahn drohte Kassel vom Netzt abzuhängen. Der ehemalige Wirtschaftsminister Alfred Schmidt (FDP): "dann wäre der ICE schlichtweg durch die Stadt durchgefahren." Der langwierige Streit um die Streckenführung verursachte Kosten in Höhe von zwölf Millionen Euro verursacht vom Protest der "Lehrer, Sozialarbeiter, Rechtsanwälte, weil die sich natürlich gut artikulieren können und besonders gut wissen, wie sie andere beeinflussen," resümiert der ehemalige Ministerpräsident und Oberbürgermeister von Kassel, Hans Eichel.
Auch das heutige Wahrzeichen der Stadt Frankfurt, die in Europa einzigartige Skyline kam nur gegen schweren Protest zustande. Der Frankfurter Häuserkampf ist legendär. Nahezu jeder Abriss wurde damals von Straßenschlachten begleitet. Hier ist die älteste Bürgerinitiative Deutschlands entstanden, die Aktionsgemeinschaft Westend, die sich so vehement gegen die Erneuerung der Stadt gewehrt hat. Doch nach all den Jahren des Protestes gibt sich Lelle Boedgen-Franz, Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft, versöhnlich: "Die Innenstadt Frankfurt, die finde ich inzwischen eigentlich sehr schön, die hat etwas Gewachsenes, Modernes."(Zitat von: Phoenix.de Sendung Hauptsache Dagegen)
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Schon mal daran gedacht dass dadurch Arbeitsplätze geschaffen werden bzw. gesichert werden weil Aufträge an Baufirmen usw. vergeben werden? Die bringen dann auch wieder Steuergeld, und liegen dem Staat nicht wegen Arbeitslosigkeit auf der Tasche. Steht zwar wahrscheinlich in keinem Verhältniss, aber wenn alle nur mehr sparen wird sich die Situation nie mehr bessern.(Zitat von: KTMschnee)
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Nur dafür das da ein paar S-Bahnen Langfahren.Die dann noch nicht mal voll ausgelastet sind
Und das gleich wird sicher auch in Stuttgart so sein.(Zitat von: sportler22)
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Oft war ich kurz davor, hier auch nen Beitrag zu schreiben. Aber ich wohn nicht in Stuttgart, war nur einmal am HBF Stuttgart, hab dort auch nur nen Kaffee getrunken, einen Kuchen gegessen und ne Tasse gekauft - und ansonsten die Dienste der Deutschen Bahn nicht in Anspruch genommen. Und kenn somit die Verhältnisse in Stuttgart nicht und mir liegen auch sonst keine Akten vor.
Steuern sind eben keine ziel- und zweckgerichteten Abgaben von uns Bürgern an den Staat. Ne direkte Gegenleistung gibt es "so" nicht. Somit haben wir eigentlich auch keinen Einfluss auf die Verwendung dieser Steuergelder. "Eigentlich", weil wir selbstverständlich alle vier Jahre zur Urne gehen können. Oder selbst einer Partei beitreten und uns so einbringen können.
Man mag über das Projekt denken, was man will. Ob es sinnvoll ist oder nicht. Nur: würde die Regierung vor jedem Bauprojekt o.ä. die Bevölkerung fragen, würden wir uns immer noch in der Steinzeit befinden. Weil man immer jemand findet, der rumzickt.
BTW: verwundert bin ich, dass hier so viele Berliner rumz..., äh, mitmischen. Macht Euch der Umbau vom Lehrter Bahnhof noch Bauchschmerzen?
Bearbeitet von: mb100 am 03.10.2010 um 14:36:04(Zitat von: mb100)
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Was denkt Ihr über das Thema?(Zitat von: angry81)
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[...]und der Bürger bekommt Gas und Tonfa ins Gesicht wenn er den Mund aufmacht!(Zitat von: angry81)
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das bild fetzt ;)
aber du kannst doch nicht den "osten" mit der rettung griechenlands vergleichen. hier gings um die vereinigung eines landes. sicherlich sind hier milliarden sinnlos verflossen, aber lieber da als für offensichtlichen unsinn.
es gab eine studie, nachdem die ostdeutschen etwa 1/4 der Wirtschaftsleistung in den alten Bundesländern erwirtschaften. Es lohnte sich denke ich trotzdem...(Zitat von: b-mw-323)