Hi,
möchte noch was zu 3) ergänzen:
Wäre der Abstand zwischen Bremsscheibe und Belag zu groß, dann müsste man erstmal drei- bis viermal das Bremspedal voll durchtreten um überhaupt Wirkung zu erziehlen. Also in etwa so wie nach dem Tauch der Beläge wenn der Bremskolben noch ganz zurückgedrückt ist.
Wenn Du, wie beschrieben, das Rad entlastest und drehst wirst Du auf jeden Fall bei einer verbauten Scheibenbremse ein leichtes Schleifen hören, alles andere wäre NICHT normal.
Der Abstand zwischen Bremsbelag und Schiebe, das sog. "Lüftspiel", ist zwingend für den einwandfreien Betrieb der Bremse nötig. Wäre es zu groß, würde die Breme nicht unmittelbar Kraft aufbauen, wäre es zu klein würde der Belag ständig an der Scheibe schleifen und somit hätte man irgendwann ein Verschleißproblem sowie eine zu hohe thermische Belastung.
Ein Konstruktives Merkmal des Bremssattels ist für das Lüftspiel verantwortlich. Der Dichring zwischen Bremskolben und Bremssattel ist vom Querschnitt her rechteckig. Wird der Kolben jetzt durch den hydraulischen Druck bewegt, so "zieht" er den Dichring mit, da dieser das Bestreben hat am Bremskolben zu haften. Durch diese "parallelogramm"-Verschiebung im Dichtring entsteht eine Kraft, die bei abfallendem Bremsdruck den Kolben wieder um das Maß der Lüftspiels zurückzieht.
Verschleißen jetzt die Bremsenzeile würde das Lüftspiel immer größer, daher ist der Dichtring auf dem Bremskolben nicht fest, sondern der Kolben kann -insofern der Dichring voll "gespannt" ist- sich im Dichtring axial bewegen. Daher redet man bei Scheibenbremsen von der sog. "Selbstnachstellung".
Hab eben mal "gegoogelt" und bin auf diese Bilder gestoßen:
Links ist der Kolben in Ruhelage, rechts mit der Verformung die für die Rückstellung sorgt.
...puh, ich brauch jetzt nen Kaffee! :)
Tschö,
Hobbyschrauber