Zitat:
Auf diesem Foto erkenne ich US Soldaten und einen Bundeswehrsoldaten. Da fällt mir die Frage ein : Wofür ist die Bundeswehr da ?? Antwort : Um den Feind an der Grenze solange aufzuhalten, bis Militär kommt.
(Zitat von: Old Men)
In diesem Post mag so manch einer Voreingenommenheit, stoisches Desinteresse, Unwissenheit und vielleicht sogar Dämlichkeit erkennen.
Ob ich es genauso sehe, sei einmal dahingestellt, da ich mich jetzt nicht auf dieses Niveau wie sonst üblich herablasse, aber ich bin dieses Thema gerade hier im BMW Syndikat leid.
Solche Aussagen kommen meist von Leuten die absolut kein Hintergrundwissen, Interesse oder persönlichen Bezug zu unseren Streitkräften haben, also Verwandte oder gute Freunde.
Falls doch, tuen mir diese Verwandten oder in dem Fall "guten" Freunde leid.
Aufgrund dessen, dass solche Personen absolut gar nichts über den Auftrag, die Strukturen, internen Abläufe, Menschen und Material wissen, können Sie eben nur mit ca 30 Jahre alten Stammtischsprüchen aufwarten.
Ich habe heute morgen versucht den Witz in dem Post zu entdecken, allerdings haben vorm Fenster nur die Frösche im Teich gequakt (zirpende Grillen waren leider aus).
Ich finde es schade, dass immer sehr schnell pauschalisiert wird, gerade wenn diejenige Person den Wehr- und sogar den Ersatzdienst komplett verweigert hat.
Meist folgt dann ein Argument, dass man beim THW war oder sonstige wichtige Angelegenheiten bewältigen musste, das gibt aber noch lange niemandem das Recht, momentan noch über 200.000 aktive und noch mehr ehemalige Deutsche Soldaten diffamierend zu betrachten oder sich abfällig über sie zu äußern.
Das Argument "die Wehrpflicht ist unnötig" zieht schon lange nicht mehr....wer nicht weiß warum sollte spätestens ab jetzt mal anfangen Nachrichten zu schauen.
Darum geht es jetzt auch nicht.
Vielmehr könnten die ewigen Stimmungsmacher dazu beitragen, die Aktzeptanz und den Rückhalt für die Deutschen Soldaten bei der Bevölkerung, in IHRER HEIMAT, zu stärken.
Indem sie aufhören, die Soldaten im Alltag zu ignorieren.
Indem sie aufhören, ihnen irgendeine Schuld zu geben, und sei es nur unterschwellig.
Indem sie anfangen, sich für sie zu interessieren.
Indem sie anfangen, ihnen hin und wieder zu danken.
Man kann aus vielerlei Gründen gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr sein. Politische Gründe, moralische. Es ist unsere Pflicht als Bürger in einer Demokratie, unseren Abgeordneten und unserer Regierung genau zuzusehen bei ihren Entscheidungen und unsere Meinung dazu deutlich kundzutun.
Es darf und muss Demonstrationen gegen Auslandseinsätze geben, es darf und muss Bürger geben, die entweder alle Einsätze kategorisch oder nur bestimmte Einsätze aus konkreten Gründen ablehnen.
Es darf und muss Bürger geben, deren Pazifismus so unbedingt ist, dass sie die Armee und den Soldatenberuf abschaffen möchten.
Aber: So lange wir eine Armee haben und so lange Soldaten dieser Armee in unserem Namen in lebensgefährliche Einsätze geschickt werden, solange haben diese Soldaten ein Recht auf unser aller Mitgefühl, unser aller Solidarität und darauf, dass sie sich für die Erfüllung ihrer Pflichten nicht rechtfertigen oder gar schämen müssen.
Denn sie sind unsere Soldaten, ob wir eine Armee wollen oder nicht. So wie auch Abgeordnete, die wir nicht gewählt haben, dennoch unsere Abgeordneten sind. So wie parlamentarisch legitimierte Gesetze, die uns persönlich nicht in den Kram passen, dennoch unsere Gesetze sind, an die wir uns zu halten haben.
Das ist Demokratie. Und, in Bezug auf unsere Soldaten, menschliches, menschenwürdiges Miteinander.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Es ist auch schade, dass amerikanische Soldaten der Ansicht von @Old Men nach mehr wert zu seien scheinen, als ein Deutscher.
Das sind sie nicht. Aber sie sind auch nicht weniger wert.
Eigentlich müsste man sich die Frage stellen, ob @Old Men etwas dagegen hat, dass Deutsche für ihr Land ihr Leben aufs Spiel setzen, für Deutsche....also auch für @Old Men.
Ich vermisse die tiefergehende Berichterstattung über unsere Frauen und Männer, Töchter und Söhne, Nichten und Neffen, Schwestern und Brüder in den Deutschen Medien.
Für gute Berichte muss ich (man kann es sich denken) auf die Bundeswehr Website, das Intranet bei mir auf der Arbeit und die diversen Magazine der Bundeswehr zurückgreifen.
Was darin von Berichten über "Heldentaten" der Amerikaner gehalten wird, wird aus diesem Leserbrief deutlich:
http://i53.tinypic.com/2a0hp2b.jpgMich interessiert persönlich, was @Old Men zu seiner Aussage bewegt, vielleicht habe ich eine Antwort darauf, gerne per PN.
Ich bin auf Waffen- und Unterstützungssysteme, Kommunikationsmittel und Großgerät spezialisiert, teils beruflich, teils als Hobby, alles was nicht Verschlusssache ist, werde ich gerne erläutern.
Meine Absicht war mit dem Bild etwas Spaß ins ansonsten ernste und entbehrungsreiche Leben im Feld einzubringen, keine Hasstiraden gegen Menschen, die nochnichtmal tatsächlich auf dem Bild zu sehen sind.
Gruß
und weil das immer noch ein Bilderthread ist :
Bearbeitet von: tobibeck80 am 14.06.2011 um 16:52:07