Angry, ich stimm Dir auch zu, dass in der Gesellschaft zu oft weggeschaut wird. Nur man sollte schon überlegen, wann die Gefahr für einen selbst zu groß wird, wenn man einschreitet. Dass es für Dich als Türsteher ganz anders aussieht als für mich (Eckdaten: 1,70 m, 70 kg, Lieblingssport: Snooker), is eh klar.
Der Unterschied zu nem Vorfall auf der Straße liegt aber auch darin, dass auf der Straße viel mehr Leute rumrennen als in ner Bank. Und somit der erste Helfer auch andere auf sich aufmerksam machen kann, die dann auch mit helfen können. Grad viele Menschen schlagen Angreifer oftmals in die Flucht, und wenn schon einer (erfolgreich) hilft, ist die Bereitschaft der anderen zu helfen auch viel höher.
Ne Bank hingegen is ja normalerweise ein Raum (mit Wänden und Tür); wenn jemand außen vorbeiläuft, kriegt der kaum mit, was in der Bank passiert. Und wenns jemand mitkriegt, wird der noch viel weniger bereitwillig in die Bank spazieren und helfen. Und ich zumindest würde dafür sorgen, dass während meines Überfalls weder jemand die Bank betreten noch sie verlassen kann...
So nebenbei - weils grad schön passt: einer meiner Freunde hat mal einen Mann beobachtet, der an ner Bank entlang immer auf- und abgelaufen ist, irgendwie nen dicken rechten Arm hatte (mein Freund hats für ne Waffe gehalten) - und dann die Bank betreten hat. Er hat vorsichtshalber mal die Polizei gerufen. Die ist gekommen und hat den Herrn kontrolliert.
Ergebnis: der dicke Arm war ein Gipsarm, und der Herr hatte nur ganz normale Geschäfte vor. Dennoch hat die Polizei gesagt, dass mein Freund sich richtig verhalten hatte. Lieber einmal zu oft die Polizei gerufen als einmal zu selten. Und die haben auch betont, dass es falsch gewesen wäre, wenn er in die Bank gestürmt wäre oder sonst wie selbst was unternommen hätte.
Und mein Freund konnte mit seiner Freundin die zwei Flaschen Wein leeren, die er vom Filialleiter der Bank als Dankeschön bekommen hatte.