Hi,
so es ist nach zahlreichen Problemen endlich soweit.
Das geänderte Differenzial habe ich gestern eingebaut.
Ich habe das Differenzial ausgebaut und an die Firma
MRD Motorsport , eingesandt.
Mit GLS kostet das 9,90 für ein Paket mit bis zu 40 Kilo.
Zunächst mal, die Firma ist sehr kompetent und sehr nett.
Trotzdem gab es zahlreiche Rückschläge, da die Firma eigentlich keine E39 (außer M5) umrüstet sondern alle 3er und alles was so im Rennsport eingesetzt wird. Ich hoffe ich kann das richtig wiedergeben.
Leider weicht der E39 von der Technik bezüglich des Differenzials von diesen Fahrzeugen stark ab, wie sich herausstellte.
Aufgabenstellung war, die lange Übersetzung des Diffs. von 3.46 auf die Alpina-Übersetzung von 3.73 umzubauen.
Gut erhaltene Gebrauchtteile die die Firma lagernd hat, passen aber nicht in den vorhandenen Differenzialkorb des E39. Nach Rücksprache mit BMW-München und der M-GmbH kam man zunächst auf einen neuen Radsatz. Dieser wurde von der M-GmbH geliefert, passte aber zum Erstauen der beteiligten auch nicht. Alle Beteiligten gehen nun davon aus, das das Innere meines Diffs schon modellübergreifend aus einen nachfolgenden Modell stammt, da mein Fahrzeug ja auch schon zu den letzten des Typs gehört.
Das sieht man dummerweise aber erst, wenn das Diff. auf ist und ist im Vorwege nicht zu ermitteln.
Nun kamen die Herrschaften in weiteren Gesprächen, wozu nun auch Alpina kontaktiert wurde, zu dem Ergebnis das der Radsatz des X5 3.0D passt. Tatsächlich hat dieser 3.73.
Problem: Den Radsatz gibt es nicht einzeln, sondern nur komplett als Differenzial.
Zum Glück wurde durch MRD ein gebrauchtes mit niedriger Laufleistung aufgetrieben, für gut befunden und dessen Radsatz dann in mein Gehäuse unter Verwendung von neuen Lagern eingebaut.
Anmerkung: Die Haltbarkeit des X5 3.0D-Radsatzes dürfte außer Frage stehen. :D
Gestern kam nun also das Diff. an. Ich habe auf Rat von MDR 1,6 Liter Hochleistungsöl CASTROL SAF-XJ 75W-140 eingefüllt, auf die Dichtfläche Loctite Flächendichtung aufgebracht und das Gehäuse verschlossen.
Und natürlich eingebaut.
Das Fahrergebnis ist genauso wie ich es mir vorgestellt habe. Das Fahrzeug ist wesentlich spritziger geworden.
Der 2. Gang geht bis gerade über 100.
Der 4. Gang reicht bis ca. 203 Km/h (Tachoanzeige 210 vorher ca. 225).
Einen spürbaren Komfortverlust aufgrund erhöhter Motordrehzahlen konnte ich nicht feststellen, ich nehme an das Getriebe schaltet bei normaler Fahrt jetzt eben früher in den nächst höheren Gang.
Im fünften Gang bin ich gerade bei 1500 U/min nach Tacho 68 Km/h gefahren.
Auch die Alpina-Fahrzeuge mit identischer Übersetzung, haben keinen nennenswerten Mehrverbrauch gegenüber der Serienversion, obwohl sie 3.3L Hubraum und mehr Leistung haben.
Also ist es für jeden 530iA-Fahrer interessant.
Der Schaltvorgang ist vom 1. in 2. und 2. in 3. Gang irgendwie schneller abgeschlossen. Das heißt aufgrund der kleineren Übersetzung ist die Wandlerüberbrückung nach dem Schaltvorgang quasi sofort drin. So fühlt es sich auf jeden Fall an.
Die Frage taucht ja auch immer wieder auf, ob sich die geänderte Übersetzung mit den festgelegten Schaltpunketen der Automatik verträgt:
Die Automatik schaltet einwandfrei und auch plausibel. Einwandfrei !!!
Falls jemand Interesse an diesem Umbau hat:
Keine Angst, die Übersetzung ist nicht so kurz, das der Wagen im 5. Gang droht in den Drehzahlbegrenzer zu laufen. Die Übersetzung ist auch jetzt immer noch länger als der vergleichbare Schaltwagen. Selbst mit einer Übersetzung des Diffs von 3.91, welche auch machbar wäre, wären noch echte 264 Km/h bei 6500U/min im fünften Gang möglich.
Die theoretische V/max liegt bei 6500 U/min im 5. Gang bei echten 273 Km/h. Zum Verglech, serienmäßig würde er bis echte 298 Km/h reichen.
Für mich hat sich der Umbau sehr gelohnt und ich bin überzeugt, das es auch bei serienmäßigen ungetunten Fahrzeugen, den Fahrspaß deulich erhöht. Ich würde diese Maßnahme einem Chiptuning auf jedem Fall vorziehen.
Falls sich 530iA-Fahrer finden, die an dem Umbau Interesse haben, ist nun das Schwierige, wenn ein Radsatz nicht passt, auf die Schnelle ein X5 3.0D-Differenzial aufzutreiben, denn das Fahrzeug steht ja nun ohne Diff. da und kann nicht bewegt werden.
Deshalb wäre ein Vorschlag von mir, das man sich ein baugleiches Getriebe besorgt, evtl. mit mehreren um sich die Kosten zu teilen und dann dieses umbauen lässt. Ist das Erste fertig und eingebaut, wird ja das nächste frei für einen Umbau.
Ob es genau ein E39-Diff. mit 3.64 sein muß (gibts in der Bucht) als Basismaterial, wäre abzuklären, weil ja eigentlich nur das Gehäuse gebraucht wird. :kratz:
1./2. Verschiedene Ansichten des umgebauten Diffs.
3. Flansch zur Kardanwelle, links daneben die Diff.-Aufhängung vorn
4. Molykoteauffüllung und neue einseitig selbstklebende Dichtung
5. Altteile
Im Gegensatz zum oben in Bild 1 u. 2. eingebauten Tellerrad ist dieses hier dünner, das Kegelrad an der Eingangswelle größer, daher die längere Übersetzung.
Der Ausbau geschieht folgendermaßen:
Jeweils sechs Schrauben der Antriebswellen am Diff.-Flansch lösen. Benötigt wird eine normale Torx-Nuss. Antriebswellen nach außen drücken und hängen lassen.
Dann sechs Muttern am Flansch zur Kardanwelle lösen. Die von vorn steckenden Schrauben mit glattem Kopf nach vorn drücken. Die sitzen etwas fest, da sie unterhalb des Kopfes eine Außenverzahnung besitzen, damit sie sich nicht mitdrehen. Flansch der Kardanwelle nach vorn drücken.
Dann vorn/rechts am Diff.-Gehäuse Mutter lösen und zwei hinten/oben am Diff.-Gehäuse. Nach herausziehen der Schrauben, fällt das Diff. raus. Am Besten mit zweitem Mann arbeiten.
Anzugdrehmomente:
Vordere Schraube 150Nm
Beide hinteren Schrauben 105Nm
Verschraubungen Flansche:
M8x40 (Schwarz) Schrauben ersetzen 64 Nm
M8x40 (Silber) Schrauben ersetzen 52 Nm
M10 (Silber) Schrauben ersetzen 80 Nm
Für weitere Fragen stehe ich gern zur Verfügung.
Gruß Stefan
Bearbeitet von - mp3 am 12.07.2009 12:04:54Bearbeitet von - mp3 am 12.07.2009 12:05:35Bearbeitet von - mp3 am 12.07.2009 12:06:49