Braucht man in einer freiwilligen BW noch Feldjäger ????
Oder sind die eher wie NCIS .
Lach
(Zitat von: Waisenhaustuning)
Ja, natürlich braucht man eine Militärpolizei ("Feldjäger" ist nur der komische deutsche Name dafür) und, nein, sowas wie ein "NCIS" ist das nicht, nebenbei bemerkt: So ein "NCIS" wie in den Fernsehserien gibt es im realen Leben gar nicht, das ist alles ausgedacht, Fantasie.
Hauptaufgaben der Feldjäger im Inland heute:
- Absichern von Straßen bei Militärtransporten anlässlich von Manövern
- Hinzuziehung bei Unfällen von Militärfahrzeugen untereinander oder mit zivilen Kraftfahrzeugen/Personen, Unfallaufnahme/Protokoll schreiben
- Begleitung von ranghohen ausländischen Militärs anlässlich von Besuchen in Deutschland oder anderen wichtigen Personen, die Einrichtungen der Bundeswehr besuchen, Absicherung/Schutz dieser, falls geboten auch in Zivil und in zivilen Kraftfahrzeugen, die ein ganz normales ziviles Nummernschild tragen, also sozusagen "incognito".
- Kontrollen von Bundeswehrfahrzeugen überall im Bundesgebiet (so ähnlich wie die reguläre Polizei das auch macht "allgemeine Verkehrskontrolle, haben Sie was getrunken? Papiere bitte", nur eben ausschließlich bei Fahrzeugen mit Y-Kennzeichen, sehr "beliebt" bei den normalen Soldaten, weil die natürlich z. B. zerbröckelte Markierungskreide des Unfallaufnahmesatzes, das aus komischen Dingen wie einem Holzkeil und anderen merkwürdigen Sachen besteht, im Protokoll akribisch festhalten, dann gibt es eine Mängelrüge über alle möglichen Dienststellen bis hinunter zum Chef des Soldaten, der gerade das Auto gefahren hatte, der bekommt dann einen Anschiss, weil auch sein Chef einen Anschiss seines Chefs bekommen hatte, weil dieser sich mit so einer Korinthenkacke beschäftigen musste), daher sind die Feldjäger so überaus "beliebt" bei den übrigen Soldaten.
Nach Dienstschluss als Feldjäger alleine in eine volle Kantine gehen ist ne ganz, ganz schlechte Idee.
- Dazu der allgegenwärtige Innendienst, Bürokram, Selbstverwaltung, Lehrgänge, Fortbildung.
Im Ausland:
- Ausbildung ausländischer "Kollegen"
- Eigensicherung des Lagers/Wohnbereiches
- Aufklärung über die Lage durch Gespräche/Beobachtungen
Durch die andauernde Verkleinerung der Bundeswehr einerseits und die immer mehr zunehmenden Auslandseinsätze andererseits werden die Feldjäger zumeist im Ausland eingesetzt, ein Auslandsintervall ist zwar in der Regel "nur" 4 Monate lang, kann jedoch bei Mangel an Fachkräften regelmäßig auf 6 Monate verlängert werden.
Danach soll es mindestens ein Jahr Auslandspause geben, da die Personaldecke gerade bei den Feldjägern aber sehr dünn ist, werden die meist nach nur wenigen Wochen in der Heimat wieder ins Ausland geschickt. Also für frisch verliebte oder jung verheiratete ist das nichts, wirklich nicht. Andererseits bringen diese Auslandseinsätze jede Menge steuerfreie Kohle ein.
Autofan Dieter