Ich habe schon Monate lang Startschwierigkeiten mit meinem BMW 520d (E39, 01/2001, 130000Km), und die Ursache ist immer noch nicht auffindbar (obwohl ich schon Einiges investiert habe).
Vorgeschichte:
Zwei Mal ist mir auf der Autobahn passiert, dass ich plötzlich die Leistung verliere. Die Geschwindigkeit fällt von 140 auf ca.80 Km/h herunter, obwohl das Gaspedal bis zum Anschlag gedrückt wird. Tempomattregelung hat gar keinen Einfluss. Ist einmal passiert beim Eingeschalteten sowohl beim Ausgeschaltetem Tempomatt. Nach ein par Kilometer ist wieder alles in Ordnung. Ob das mit dem derzeitigen Problem im Zusammenhang steht, bin ich mir nicht sicher, auf jeden Fall hat sich das nie wiederholt seit Juni.
Im Juli habe ich auf dem Wagen Schwungrad samt Kupplungsset ausgetauscht, da das Zweimassenschwungrad die Schwingungen des Motors nicht mehr gedämpft hat, sondern an die Getriebewelle weitergeleitet hat. Dabei habe ich, muss ich gestehen, nicht auf den Abstand zwischen der 4 Stifte des Schwungrades (4 Erhebungen auf der Rückseite des Schwungrades) und Drehzahlgeber Kurbelwelle geachtet, da ich angenommen habe, dass sich der Abstand (lt. Hersteller 1 +/-0,3mm) nicht geändert hat. Damals habe ich während der Reparatur, für ein paar Tage, die Batterie abgekoppelt.
Eigentliches Problem:
Seit dem hat der Motor Startschwierigkeiten beim Anlassen.
Anfangs habe ich gedacht, dass es an den Glühkerzen liegt. Ich habe die geprüft und festgestellt, dass eine gar nicht mehr funktioniert, und zwei zu große Widerstand und verminderte Leistung aufweisen. Sicherheitshalber habe ich alle 4 ausgetauscht, aber das Problem war nicht gelöst. Optisch waren, muss ich erwähnen, alle 4 Glühkerzen in Ordnung (keine abgebrochene, geschmolzene oder anders beschädigte Enden). Unglücklicherweise ist 1 von den Glühkerzen beim Abmontieren abgebrochen. Repariert beim 1. Mechaniker um ca.400€!!!
Nach dem Besuch beim 2. Mechaniker ist, falsch, Vorglührelais verantwortlich gemacht geworden. Meinen habe ich mit dem funktionierenden Vorglührelais meines Schwagers ausgetauscht (aus einem E46 mit dem gleichen Motor). Keine Änderung!
Das Auto habe ich bei dem 3. Mechaniker reparieren lassen. Nach 3 Tagen hat er angeblich den Kühlmitteltemperaturgeber ausgetauscht (ca.45€ im Handel) und stolze 700€ verrechnet!!! Nicht zu erwähnen, dass das Problem nicht gelöst wurde, weil der alte Geber völlig in Ordnung war. Das Geld habe ich trotzdem nicht mehr zurückerstattet bekommen.
Danach habe ich eine Diodenprüflampe an die Glühkerze des 4. Zylinders angekoppelt, und seit dem kann ich überwachen wann sich die einschaltet. Wenn ich das mit den genauen Werten des Kühlmitteltemperaturgebers (die auf dem Instrumentenkombi abrufbar sind) vergleiche, muss ich sagen, dass er brav vorglüht (unter 20 °C Kühlwassertemperatur) und nachglüht (unter 40°C). Damit ist die Vorglühanlage aus dem Schneider. Außerdem habe ich, wenn sich die Vorglühanlage einschaltet, gar keine Startschwierigkeiten, genau so wie beim gänzlich aufgewärmten Motor (80°C Kühlmitteltemperatur), oder wenn der Motor vor kurzem abgestellt wurde. Allerdings, wenn ich der Motor für einige Stunden ausschalte, dauert das Anlassen 10-12 Sekunden. Natürlich ist nach einiger Zeit die Batterie auch in Mitleidenschaft gezogen. Ich habe außerdem Folgendes geprüft:
- Fehlerdiagnose - Keine Fehler gespeichert,
- Live Data - alle Werte in Ordnung,
- Abgasrückführung (AGR) habe ich getestet in dem ich den Abgaszulauf in der AGR-Ventil mit eine Folie vorübergehend abgedeckt habe - kein Einfluss,
- Forderung der in dem Tank sitzende Kraftstoffpumpe geprüft, in dem ich den Einfuhrschlauch in der Dieselfilter gelöst habe, und der Autoschlüssel in Stellung 2 gebracht habe - fordert,
- Visuell inspiziert die Schläuche zwischen dem Dieselfilter und Einspritzpumpe, ob die blasenfreie Zufuhr des Sprites erfolgt - alles in Ordnung,
- Einspritzleitungen habe ich von der Einspritzdüsen gelöst und überprüft, ob die Einspritzpumpe rechtzeitig den Sprit beim Anlassen fordert - alles in Ordnung,
- Alle Sensoren, die für den Motorlauf relevant sind auf den eventuellen Kontakt zu der Masse geprüft - keine Kontakte zu der Masse bei ausgesteckten Leitungen,
- Widerstände aller Sensoren bei der ausgesteckten Leitungen gemessen (Kühlmitteltemperatur 47°C, Lufttemperatur 16,5°C, Motor abgestellt), und dabei habe ich folgende Werte ausgelesen:
- Drehzahlgeber Kurbelwelle (neben dem Anlasser, am Motorblock nahe des Schwungrades)- Zwischen Kontakten 1 und 2 - 1335 Ohm,
- Nadelbewegungsfühler (integriert in der 4. Einspritzdüse) - Zwischen Kontakten 1 und 2 – 103,7 Ohm,
- Ladedruckfühler (Direkt am Sammler für Ansaugluft) - Zwischen Kontakten 1 und 2 - 4090 Ohm,
- Zwischen Kontakten 1 und 3 - 2230 Ohm,
- Zwischen Kontakten 2 und 3 - 6110 Ohm,
- Kühlmitteltemperaturgeber (Motorblock, unterhalb des Ansaugrohres) - Zwischen Kontakten 1 und 2 - 1110 Ohm,
- Zwischen Kontakten 3 und 4 - 2540 Ohm,
- Luftmassenmesser (zwischen dem Luftfilter und Interkühler) - Zwischen Kontakten 1 und 2 - Unendlich
- Zwischen Kontakten 1 und 3 - 2420 Ohm,
- Zwischen Kontakten 1 und 4 - 6900 Ohm,
- Zwischen Kontakten 1 und 5 - 15300 Ohm,
- Zwischen Kontakten 2 und 3 - 10430 Ohm,
- Zwischen Kontakten 2 und 4 - 16090 Ohm,
- Zwischen Kontakten 2 und 5 - Unendlich,
- Zwischen Kontakten 3 und 4 - 4450 Ohm,
- Zwischen Kontakten 3 und 5 - 2230 Ohm,
- Zwischen Kontakten 4 und 5 - 6110 Ohm,
- Der Kontakt Nr.1 am Stecker ist gar nicht belegt.
Leider kann ich mit den abgelesenen Daten nicht viel anfangen, da mir die Referenzen fehlen, obwohl ich die diversen Programme (TIS, WDS, ETS, KSD) durchgecheckt habe.
Kraftstofftemperaturfühler und Drehzahlgeber der Einspritzpumpe sind leider nicht zugänglich, da die in der Einspritzpumpe fest verbaut sind, sowohl der Atmosphäredruckfühler (im DDE). Aus demselben Grund könnte ich die Magnetventil-Einspritzmenge, Magnetabschaltventil und Spritzversteller überprüfen. Die Funktionen kann man allerdings teilweise mithilfe der Diagnosesoftware überprüfen.
Außer den Startschwierigkeiten fährt sich der Wagen gut, obwohl sich die Leistung gelegentlich minderwertig ändert (kann auch sein, dass das von atmosphärischen Einflüssen abhängig ist), der Wagen gelegentlich ein bisschen mehr schwarzen Rauch ausstößt (im 2. Gang, 1200 Umdrehungen, dann voll Gas), sich ein bisschen kernig als früher anhört, und etwas mehr Sprit verbraucht (besonders in der Stadt). Die Abweichungen sind aber eher gering. Ich habe ständig den Eindruck, dass das ganze irgendwie mit der Zündzeitpunktverstellung in Zusammenhang steht. Allerdings, weiß ich nicht mehr weiter. Dem Mechaniker vertraue ich, verständlich, nicht mehr, und für das Geld, das mir beim BMW verlangt würde, kann ich wahrscheinlich selber alle Sensoren auf den Motor samt Einspritzdüsen und DDE erneuern.
Hilfe!!!