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München (dpa/tmn) - Mit neuen Ansätzen zur Effizienzsteigerung
will BMW den Spritverbrauch und Schadstoffausstoß seiner Fahrzeuge
verringern. So soll künftig neben der Sonnenenergie auch die Motoren-
Abwärme zur Stromerzeugung an Bord genutzt werden.
Im Sinne eines "vorausschauenden Fahrzeugs" sollen sich Autos
darüber hinaus aus den Daten des Navigationssystems und verschiedener
Sensoren besser auf die jeweilige Fahrsituation einstellen können.
Auch in effizienten Verbrennungsmotoren wird laut BMW nur ein Drittel
der Kraftstoffenergie in Fortbewegung umgesetzt. Der Rest verpuffe als
Abwärme. Zumindest einen Teil davon will der Hersteller künftig retten,
indem er einen so genannten thermoelektrischen Generator in den Auspuff
einbaut. Mittelfristig wollen die Entwickler auf diese Weise bis zu 1.000
Watt gewinnen. Würde diese Energie ins Bordnetz eingespeist und zudem
zum Beispiel Motor und Klimaanlage beim Kaltstart mit der Abwärme vorgeheizt,
könne der Verbrauch im realen Betrieb um fünf Prozent gesenkt werden.
Dazu könnten künftige BMW-Modelle bald mit Solardach vom Band laufen.
Schon heute kann dem Hersteller zufolge auch in Mitteleuropa mit einem
Quadratmeter Solarzellen eine elektrische Leistung von bis zu 200 Watt
erzeugt werden. Werden diese Module nicht nur im Schiebedach, sondern
auf der ganzen Dachfläche montiert, sei die Stromleistung deutlich höher.
Mit der Energie lasse sich zum Beispiel die Starterbatterie laden und
der Generator des Wagens entlasten. Wenn eine Kilowattstunde Strom von
der Sonne statt vom Motor erzeugt wird, gehe der Verbrauch pro 100
Kilometer um etwa 0,3 Liter zurück.
Mittelfristig will der Hersteller darüber hinaus die Daten des Navigations-
systems und vieler Fahrzeugsensoren zum Spritsparen nutzen. Eine neue
Software soll im "vorausschauenden Fahrzeug" aus allen verfügbaren
Informationen den momentanen Fahrzustand und die nächsten Manöver
ermitteln. Damit ließen sich laut BMW zum Beispiel das Auf- oder Abfahren
an der Autobahn, ein Überholvorgang oder ein Stau vorhersagen. Entsprechend
könnten die Motoröl-Temperatur angepasst, der Klimakompressor oder die
Lichtmaschine abgekoppelt oder die Antriebstechnik auf einen Stau eingestellt
werden. Wie groß das Einsparpotenzial dieser Datenanalyse ist und bis wann
die Technik in Serie gehen könnte, teilte BMW allerdings noch nicht mit.