Blitz-Aktion in Hildesheim
Von Jörg Schmidt
Peine. Die Männer in Zivil kommen unangemeldet und schlagen zielgenau in den Geschäftsräumen der Firma BMW H. Hoevel in Hildesheim zu.
Der weitläufige Komplex im Gewerbegebiet nördlich von Hildesheim ist ebenso das Ziel der Steuerfahnder wie die Privatwohnung eines ehemaligen Hoevel-Geschäftsführers.
Entsprechende Informationen der Peiner Allgemeinen Zeitung bestätigte gestern Oberstaatsanwalt Manfred Knothe von der Staatsanwaltschaft Hannover. Die dortige Spezialstelle für Wirtschaftskriminalität hat das Verfahren wegen eines ausreichenden Anfangsverdachts in Gang gebracht.
20 Kartons mit Unterlagen nahmen die Steuerfahnder mit. Die Vorwürfe richten sich nicht gegen die aktuelle Geschäftsführung, betonte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Es geht demnach um Steuerdelikte aus zurückliegender Zeit. Genauer wollte sich Knothe nicht ausdrücken unter Verweis auf das Steuergeheimnis.
Auch die genaue Zahl der eingesetzten Steuerfahnder nannte der Oberstaatsanwalt nicht. Wegen der Weitläufigkeit des Geländes in Hildesheim seien aber etliche Kräfte im Einsatz gewesen.
Ergebnisse der Ermittlungen werden erst in geraumer Zeit feststehen. Das ist allerdings bei derartigen Wirtschaftsdelikten die Regel, denn das Auswerten der vielen Dutzend Akten braucht entsprechend Zeit.
Die Firma BMW H. Hoevel hat drei Standorte, neben dem Stammsitz in Hildesheim und einem Center in Salzgitter betreibt das Unternehmen auch einen Handel mit Neu- und Gebrauchtwagen im Peiner Stadtteil Horst. Dort können Kunden ihre Fahrzeuge auch zu Reparaturen und Inspektionen abgeben, die dann in der Werkstatt in Hildesheim erledigt werden.
Hildesheimer Unternehmen Hoevel ist seit vier Jahren in Peine aktiv
Hoevel ist vor knapp vier Jahren in Peine aktiv geworden. Damals übernahm der Hildesheimer Familienbetrieb den Vertrieb von der Firma Marheineke. Deren Inhaber Jörg Marheineke hatte sich im November 2003 nicht unglücklich darüber gezeigt, dass er den Vertrieb an Hoevel abgeben konnte. Marheineke sagte seinerzeit wörtlich: „Mit dem Verkauf von Fahrzeugen lässt sich kaum noch Geld verdienen.“
Von der Firma Hoevel war gestern trotz frühzeitiger Anfrage keine Stellungnahme zu bekommen. Weitere Anrufversuche der PAZ landeten in der Telefonwarteschleife.
Unter dem Namen des ehemaligen Geschäftsführers gibt es im Telefonbuch keinen Eintrag.