Zitat:
Was machst Du denn beruflich ???
Und wie hat Dich der 40tonner weggekickt ???
Warst Du mit Schuld ????
Hast Du Gläubiger am Hals ???
Du hast Dich ja schon zum Teil geoutet !
Wenns Dir nichts ausmacht , fang doch mal von vorne an !
Schritt für Schritt die Probleme im Angriff nehmen.
Machmal hilft es schon verdammt viel , wenn man mit Leuten drüber reden kann.
Bin zwar kein Seelenklempner , aber mit ein bisschen gesunden Menschenverstand , können auch schon kleine Aufmunterungen hier helfen.
Der Thread zieht ja wie Du siehst auch Leute an und wahrscheinlich geht oder ging es den einen oder anderen hier auch schon so ähnlich !
(Zitat von: burschebalu)
Dann fang ich mal ganz ganz weit vorn an:
Also, ich war von 07/04-05/06 als Freiwillig Längerdienender (FWDL) bei der Bundeswehr. Für manche mag des blöd klingen, aber des war mein absoluter Traumberuf, deswegen hab ich auch immernoch des Foto im Profil.
Von 05/05-09/05 war ich dann in Bosnien im Auslandseinsatz, einfach geil. Mein Ziel war von vornherein SaZ4, bzw SaZ8 (Zeitsoldat).
Im Dezember 05 hab ich, auf Anraten meines Kompaniefeldwebels (Spieß) kurz vor meinem Weihnachtsurlaub nen SaZ-Antrag gestellt. Im Urlaub bin ich dann bei nem Kumpel mitgefahren auf Schwertransportbegleitung, weil mich meine ´Jugenliebe verlassen hat und wollte in Ruhe mit jemanden drüber reden.
Wir sind dann die A7 Richtung Norden gefahren und bei Wetzlar is n längerer Berg. Der Transport den wir begleitet haben, hatte etwa 80 Tonnen und ne relativ schwache Zugmaschine, so dass wir bergauf lediglich ca. 30km/h draufhatten. Es war nachts ca. 4.30 also war die Autobahn eh leer. Ich hab aufm Beifahrersitz geschlafen und auf einmal merk ich nur nen Schlag und dass sich des Auto dreht. Ende vom Lied war, dass uns ein 40-Tonner hinten links reingeknallt ist, weil der Fahrer eingeschlafen ist.
Als ich dann aufgewacht bin, spürte ich große Schmerzen im Linken Bein.
Grund war, dass mir wohl irgendetwas dagegengeflogen ist, oder ich gegen das Armaturenbrett geknallt bin (ich war angeschnallt).
Musste dann Feststellen, dass ich nicht auftreten konnte (nicht wegen der Schmerzen, sondern es ging einfach nicht)
Also Polizei und Rettungswagen gerufen...
Wurde dann in die Notaufnahme des Dillenbruger Krankenhauses gebracht (unfreundlich, möcht ich keinem empfehlen).
Dann wurde ich stationär gelegt und nach 3 Tagen ohne weitere Behandlungen entlassen, frei nach dem Motto, da sollen sich die Bundeswehrärzte drum kümmern.
Mein Kumpel, dem nix passiert is, hat mich dann eben dort abgeholt und nach hause gefahren. Nachdem ich dann eine Nacht zuhause verbracht hab, haben mich dann meine Eltern am Nächsten Tag nach Amberg in Bundeswehrkrankenhaus gefahren. Da wurd ich gleich wieder stationär gelegt.
Da lag ich dann auch 3 Wochen.
Ich hatte nen knöchernen Ausriss des vorderen Kreuzbandes und des Aussenbandes, ne Beschädigung des Meniskus und des Knorpels sowie ne Nervenquetschung (Nervenfunktion eine Woche nach dem Unfall lag bei 17%)
Wurde dann auch Operiert. Kreuzband wurde mit Drähten wieder in position gebracht und des Aussenband wurde geschraubt.
Aufgrund des Unfalls wurde dann mein SaZ-Antrag zurückgezogen, weil ich in dem Zustand wo ich war net als SaZ übernommen werden konnte.
Nachdem KH-aufenthalt war ich dann 3 Monate auf Krücken und KzH bis DZE (Krank zu Hause bis Dienstzeit Ende)
Ich dachte mir, alles net so schlimm, einfach trainieren und irgendwann als Wiedereinsteller versuchen..
Also Ende Mai ausgeschieden. Dann wollt ich mich Arbeitslos melden, ging aber net, da ich noch zu 100%-Arbeitsunfähig war, und man meldet sich auf'm A-Amt net AL sondern Arbeitssuchend... so ein gelaber...
Wurde dann auf die Krankenkasse verwiesen, ich solle doch Krankengeld beantragen.
Ging auch net, weil die keine Formulare für solche Fälle bei ehemaligen FWDL haben.
Also stand ich erstmal ohne Einkommen da. Ich lebte, dann von meinem Ersparten, meinem Schmerzensgeld und von meinem Ausscheidergeld.
Und ich hab wirklich gut gelebt, wie man an den Bilder von meinem Auto sieht. Des war sozusagen meine Therapie.
Ab August ging's dann mit'm Geld zu Ende. Also weider auf's A-Amt und Arbeitssuchende gemeldet, obwohl ich immernoch net wirklich Fit war. Aber irgendwo musste ja Geld herkommen.
Hab dem dann einfach erklärt, dass ich zwar soweit Fit wäre, aber nochmal operiert werden muss, da des Metall ausm Knie wieder raus muss. Er meinte, ok, is kein Problem, solang ich net operiert bin, brauch ich mich auch nirgends bewerben, weil net dass ich dann ne Stelle hab und in der 2. Arbeitswoche dann operiert werd. Da kann ich meine Papiere gleich wieder abholen..
Soweit so gut... Im Oktober (noch vor der 2. OP) hat mich der Amtsarzt vom A-Amt Nürnberg dann untersucht und mir bescheiningt, dass ich alles Vollzeit arbeiten kann (???)
Und trotz noch erheblicher Probleme mitm Knie.
Ende November wurde ich dann zum zweiten mal operiert.
Nach der OP ging's mir dann Knietechnisch gut.
Hab dann bei meinem Kumpel als Nebenverdienst auch angefangen Schwertransporte zu begleiten. Is auch n Job der mir Spaß gemacht hat. Hab auch ne Zusage auf feste Übernahme, sobald er sich n 3. Auto leisten kann (wenn's Gut läuft ab nächsten Monat).
Des hab ich dann von aber nur im Januar gemacht, weil der Fuzzi vom A-Amt meinte, Juni wär ihm zu Spaä ich solle mir was anderes (festes) suchen.
Zwischenzeitlich wurde ich dann nochmal gemustert da ich beim Ausscheiden T4 war.
Nunja wurde dann Endgültig ausgemustert und all meine Träume und Ziele sind Endgültig geplatzt.
Momentan Arbeite ich als Kurierfahrer im Fernverkehr (Europaweit) und mit dem Job bin ich absolut unzufrieden, aber irgendwo muss ja Geld herkommen. Wenn halt was davon hängenbleiben würde.
Und mir passiert laufend Scheiße, mal verlier ich meine EC-Karte, dann meine ausweismappe (In Frankreich, die hab ich aber zum Glück wiederbekommen). Die Autos die mein Chef hat, sind unter aller Sau, laufend gehen die Kaputt.
Dann werd ich mitten in der Nacht aus'm Bett gehauen, weil die Fahrer unfähig sind (Des is auch der Grund weshalb ich jetzt wach bin)
Gradeben hat der andere Fahrer angerufen, er braucht den Schlüssel vom Auto obwohl ich den hintendrin, wie ausgemacht deponiert hab...
Teilweise fahr ich 20 Stunden und länger am Stück...
Ich werd dauernd geblitzt, weil ich im Zeitdruck bin und lauter solche Dinge.
Dann bin ich die ganze Woche allein unterwegs und wenn ich mal zuhause bin, dann bin ich so kaputt dass ich nur noch schlafen möchte und am Wochenende geh ich auch net weg, weil ich da auch total kaputt bin und mir's auch net leisten kann wegzugehen. Die Folge is, dass ich Einsam zu hause rumhock, während die andern weggehen.
bei Frauen hab ich auch kein Glück, meine letzte Beziehung is nun gut 1 1/2 Jahre her.
Bin relativ schüchter und wenn ich dann doch mal meinen Mut zusammen nehm und eine anbagger, bekomm ich ne Abfuhr.
Und des abolute Brett kam dann am Wochenende (des is eigentlich auch der Grund warum ich überhaupt über all des angefangen hab, nachzudenken)
Ich hab mich in ne Freundin von der Freundin meines Schrauberkumpels verknallt und hatte letzte Woche auch was mit ihr und im Nachhinein meinte sie dann es wäre ein Fehler gewesen...
Für einige mag des etz einfach nach Liebeskummer klingen, aber ich denke die Wurzel liegt im Unfall, den seitdem klappt einfach gar nix mehr...
Ich möchte mich erstmal bei Euch allen bedanken, dass ihr mir versucht zu helfen und ich hoffe, dass ich da wieder rauskomme.
@Mik: Ich versteh net ganz was du meinst. Welches Wasser?!