Tjaja, da schau ich heute frohgelockt nach 4 Wochen mal wieder in das
Forum meines Abijahrgangs um zu schauen ob mal wieder einer in der Gegend
ist und bin fast vom Stuhl gefallen. Denn dort gab es ein Thema was ich
vor kurzem nur nebenbei im Radio und TV gehört/gesehen habe ohne dem groß
Beachtung zu schenken oder näheres zu erfahren. (
» siehe Zeitungsbericht)
Aber hier ein paar Worte vom meinem besten Freund und Abi-Klassenkamerad
Clemens, diesen Worten kann ich mich nur 100%ig anschließen und könnten
exakt aus meinem Munde sein.
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Am Donnerstag den 12.04. ist in der Schweiz ein Tornado in eine Felswand
gerast. Wie üblich bei Flügen in Jets wie dem Tornado oder beispielsweise
der amerikanischen F-14 (Tomcat) gehören zwei Menschen in das Cockpit: ein
Pilot (vorne) und ein sogenannter Waffensystemoffizier (hinten). Letzterer
hat den Absturz mit viel Glück und viel Einsatz der Schweizer Rettungskräfte
überlebt und schwebt nicht mehr in Lebensgefahr. Für den Piloten jedoch hat
das Unglück kein glimpfliches Ende genommen.
Man könnte jetzt Dinge sagen wie "Es trifft immer die Falschen.". Aber das
würde in der Umkehrung bedeuten, dass andere es eher verdient hätten, ihr
Leben in solchen Einsätzen zu lassen – und das ist schlichtweg Unsinn.
Aber: Unglücke wie diese, speziell – wie vielerorts in den Medien thematisiert
– im Vorfeld nahender Bundeswehr-Einsätze, erinnern mich daran, wie dankbar
ich den Menschen bin, die versuchen, den Frieden für uns und für andere zu
sichern. Es wird oft und viel auf's Militär geschimpft und viele gehen dabei
so weit, dass sie die Abschaffung jeglicher Streitkräfte fordern. Das würde
Unfälle wie den am letzten Donnerstag verhindern, uns jedoch gegenüber mehr
oder weniger Verrückten (von denen es reichlich gibt) viel verwundbarer machen.
Es ist gut, dass wir in einem großen Teil Europas nun schon länger als ein halbes
Jahrhundert keinen Krieg mehr hatten. Und es ist nicht selbstverständlich.
Aber das nur am Rande. Ich will nicht, dass es hinterher heißt: "Er hat das
Unglück zum Anlass genommen, die Existenz unseres Militärs zu rechtfertigen."
Dieser Eintrag soll einzig und allein ausdrücken, dass mich der plötzliche Tod
von Christian Schawer, mit dem ich zur Schule gegangen bin, härter trifft, als
ich es vorher für möglich gehalten hätte. Ich habe nur gute Erinnerungen an die
Stunden, die ich mit ihm verbracht habe und ich wünschte, ich hätte auf den
alljährlichen Klassentreffen zur Weihnachtszeit mehr mit ihm gesprochen. Für ein
paar Worte hat es aber fast immer gereicht. Und ein paar Worte sollten es auch
dieses mal sein.
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Somit sind innerhalb 1-1/2 Monate nun schon zwei langjährige Freunde aus meinem
Leben getreten nachdem Ende schon letzten Sommers mein gleichaltriger Cousin über
Nacht aus unerklärlichen Gründen gestorben ist.
Die Beerdigung ist am Montag des 30.04. und "vielleicht" werd ich in stiller Trauer
am Rande dabei sein sofern sich noch einige andere Klassenkameraden einfinden.
Ich weiß aber jetzt schon, das ich definitiv NICHT zum Grab gehen werden und auch
nicht zu den Eltern um Ihnen meinen Beileidsgruß zu überbringen. Das hatte ich vor
einem Montag bereits hinter mir und habe nun keine Kraft dieses erneut zu tun!
In einem Brief an die Eltern werde ich mich zusammen mit einigen Klassenkameraden
(die auch ortstechnisch nicht kommen können) unsere Gefühle übermitteln.
In diesem Sinne: Hoch soll er leben, denn das war viele Jahre sein Traum!