Na, der Beitrag kommt ja wie gerufen :-)
Also ich bekomme am Samstag mein 330d-Liebling aus der Werkstatt wieder...nach 6 Wochen!
Aber hier mal die ganze Geschichte:
Ich hatte Probleme mit meinem Liebling derart, dass er immer beim Beschleunigen ab 110 km/h anfing zu rumpeln...dachte zuerst an einen Reifenschaden...Stahlgürtel kaputt, o.ä...weitere Gedanken gingen in Richtung Kardanwellen-, oder Antriebswellengelenk.
Wie immer passiert sowas natürlich am Wochenende. Bei 70.000km/Jahr nicht gerade sehr passend. Habe also einen Freund, der Kfz-Meister ist und mit einem BMW M3 Rennen fährt, gefragt ob er sich das trotz Sonntag nachmittag mal anschauen könnte da ich schon am Abend beruflich nach Dessau fahren muss und wenigstens halbwegs sicher dort ankommen wollte.
Er hat sich das Ganze auch angeschaut und konnte nichts auffälliges und augenscheinliches entdecken.
So bin ich also am Sonntag den 15.04. von Bochum nach Dessau gefahren. Immer unter Vermeidung von starken Beschleunigungsvorgängen. Nur bergauf bei eingelegtem Tempomat ließ sich das ganze nicht vermeiden, da das Fahrzeug hier ziehen musste.
Ich bin auch wohlbehalten in Dessau angekommen. Am kommenden Morgen bin ich zum Kunden gefahren, habe von dort schon mal einen Werkstatttermin beim Freundlichen organisiert.
Am Nachmittag wollte ich dann zum Freundlichen fahren und da passierte es: An der dritten Kreuzung ging plötzlich die Automatikkontrollleuchte an und das Getriebe lief nur noch im Notprogramm, also sehr lahmar...ig. Bin dann aber noch die verbleibenden 1,5 km bis zu BMW gefahren.
Der Freundliche hat dann sein Lieblingsspielzeug, den Diagnoserechner angeschlossen und mir mitgeteilt, dass es da ein Problem mit dem Automatikgetriebe gibt....ach nee...
Allerdings kenne ich den Meister dort in Dessau recht gut -nach den vergangenen 6 Wochen allerdings noch viel besser :-)-. So machte er mir dann das Angebot erst einmal in das Getriebe hineinzuschauen um zu sehen was los sein könnte.
Beim Herausfahren aus der Werkstatt dann noch der Super-Gau: Das Fahrzeug blieb einfach auf dem Hof stehen...Motor dreht hoch, aber keine Antriebsleistung mehr...null...nichts...
Tja, am kommenden Tag war es also traurige Wahrheit: Das Automatikgetriebe war hin.
Schnell ein Blick in die Ersatzteilliste und den Preis für ein Austauschgetriebe ermittelt: 4.400,- EUR komplett!!!
Mal schnell ein Blick auf's Geschäftskonto und entschieden...ein Austauschgetriebe ist nach den vergangenen Wochen nicht drin.
Also habe ich mich in der Woche nach einem Instandsetzer umgeschaut. Das Ergebnis:
Drei Instandsetzer kamen in die engere Wahl.
Instandsetzer in Norderstedt bei Hamburg:
Instandsetzung für 1.980 EUR zuzügl. 400,- EUR für Ein- und Ausbau
Instandsetzer in Bochum:
Instandsetzung für 2.300 EUR zuzüglich 380,- EUR für Ein- und Ausbau
Instandsetzer in Altenstadt bei Frankfurt:
Instandsetzung für 1.430 EUR zuzüglich 400 EUR für Ein- und Ausbau
870,- EUR Unterschied zwischen dem Teuersten und dem Günstigsten!
Alles natürlich Nettopreise, also für alle die Brutto und Netto nicht unterscheiden können, zuzügl. 19% Märchensteuer!
Spannend war aber auch, dass mir BMW für den Ein- und Ausbau lediglich 480,- EUR brutto berechnet...also 396,- EUR netto...weniger als die Instandsetzer...
Da ich aber keine Lust hatte mein Fahrzeug durch die Weltgeschichte zu schaffen, habe ich mich für Instandsetzer Nummer 3 entschieden, der mir anbot das Getriebe zum Preis von 90,- EUR bei BMW in Dessau abzuholen und nach Instandsetzung wieder anzuliefern.
Nun gut...ich also Auftrag rausgeschickt...zwei Wochen nach der Diagnose. War zu der Zeit allerdings schon wieder Zuhause. Natürlich nicht ohne zu erwähnen, dass Dessau nicht mein Wohnort ist und ich nur ca. alle 4 Wochen in Dessau wäre.
Bis dahin hatte ich schon einen Mietwagen seit dem 20.04. den ich dann noch bis zum 20.05. fahren sollte...inkl. 4.200 km frei für 615,- Euro netto.
Ach ja: War ein MB B180 CDI mit Automatik...also ein fahrendes Altherren-Scheißhaus...habe noch nie so ein besch... Auto gefahren...
Aber das nur nebenbei.
Das Getriebe wurde dann auch instandgesetzt.
Die Wandlerkupplung und noch 2-3 andere Teile waren hin.
Der Freundliche hat das Getriebe ausgebaut und beim Instandsetzer angerufen, dass er die Abholung einleiten konnte. Und siehe da: 30 min später stand der Spediteur auf der Matte. Verdutzte Gesichter beim Freundlichen, weil man das Öl noch nicht abgelassen hatte und so das Getriebe nicht transportieren konnte. Also ist der Spediteur noch mal abgezogen um wenig später tatsächlich das Getriebe mitzunehmen.
In der vorletzten Woche war es dann so weit:
Ich war wieder beruflich in Dessau und wollte das Fahrzeug gerne spätestens am Freitag mitnehmen.
Also am Dienstag beim Instandsetzer angerufen um zu fragen wie es denn mit meinem Getriebe aussieht. Das Getriebe wäre fertig sagte man mir. Ich sollte aber doch bitte die Überweisung des REchnungsbetrages einleiten. Vorher kann man das Getriebe nicht rausschicken. Der Spediteur würde max. 48 Std. zur Anlieferung brauchen und vor 10 Uhr liefern.
Ich also gemäß Rücksprache das Geld überwiesen und die Überweisungsbestätigung aus dem online-Banking zum Instandsetzer gemailt. Am nächsten Tag (also Mittwoch den 09.05.) noch mal angerufen und gefragt ob denn meine Mail angekommen wäre. Ja...war da...man schickt das Getriebe noch heute raus war die Antwort.
Nach Adam Riese hätte das Getriebe also spätestens am Freitag früh bis 10 Uhr angeliefert werden müssen.
Nach Rücksprache mit dem Freundlichen hätte einer Abholung am Freitag (11.05.) nachmittag nichts im Wege gestanden, sofern nicht etwas dazwischen kommt.
Wäre auch gut, da ich bis dahin mit dem Mietfahrzeug bereits 5.000 km, also 800km zuviel runter hatte. Der zusätzliche km für 0,19 EUR.
Am Donnerstag nachmittag bekam ich vom Freundlichen einen Anruf und der Mitteilung man hätte das Getriebe noch nicht erhalten. Dieser ezählte mir dann auch gleich, dass wenn das Getriebe bis Mittags nicht da wäre mein Fahrzeug nicht fertig werden würde. Mmmmhh...ich also am Freitag gegen 12 Uhr wieder beim Freundlichen angerufen und gefragt ob das Getriebe da wäre....natürlich nicht!!!
Also jetzt eine Menge Streß:
1. Instandsetzer anrufen und fragen wo mein Getriebe bleibt. Der wollte dann beim Spediteur anrufen. Nach einer halben Stunde die traurige Wahrheit: Das Getriebe wird heute nicht mehr angeliefert...grrr...frühestens Montag.
Keine Ahnung was der Spediteur mit meinem Getriebe gemacht hat, aber ich denke Dessau wird wohl nicht auf dem richtigen Weg gelegen haben.
2.
Bei der Autovermietung anrufen und fragen wie wir das mit den Mehrkilometern regeln, die ja voraussichtlich bis zur kommenden Woche noch mal enorm steigen werden, da ich am Sonntag bis Mittwoch nach Cottbus müsse.
Am Ende waren es dann in den 4 Wochen mit dem Mietfahrzeug knapp 6.600 km. Ich solle mal erst mal fahren, das mit dem km regeln wir dann...
Tja, die Woche war also schon mal für'n A...
Das Gute war, dass ich in der darauf folgenden Woche vom 14.-16. in Cottbus verweilen würde und dann mein Auto abholen könnte.
Tja, es kam wie es kommen musste: Am Montag wurde mein Getriebe geliefert und eingebaut.
Beim Einbau hat man dann noch eine defekte Kraftstoffleitung entdeckt. Diese war aber nich auf Lager und musste somit bestellt werden. Würde dann am Dienstag geliefert werden.
Am Dienstag Mittag, den 15.05. habe ich also bei BMW angerufen und mich nach dem Wohlbefinden meines Lieblings erkundigt. Ja, er würde wohl fertig sein wenn ich ihn am späten Nachmittag abholen will.
Geil!!! Mein Auto ist fertig!
Aber wieder nichts: Kaum in Cottbus losgefahren und auf der Autobahn richtig Gas gegeben (sofern das mit dieser Mercedes-Kiste möglich ist) klingelt auch schon das Telefon: Der Freundliche ist dran und teilt mir mit, dass bei einer Probefahrt über 10-15km beim Anfahren die Automatikkontrollleuchte wieder anspringt und das Getriebe in das Notprogamm springt...nur noch im 4. Gang unterwegs...egal ob anfahren, oder auf der Piste...nur noch 4. Gang....grrrr
Ich also wieder umgekehrt und im Hotel in Cottbus weiter Frust geschoben.
Am Mittwoch keine Zeit um mein Auto abzuholen, da ich schon den nächsten Termin für Mittwoch nachmittag in Berlin hatte.
Nun auch noch private Schwierigkeiten dadurch: Habe meine bessere Hälfte mit dem Zug nach Berlin kommen lassen um uns ein paar schöne Tage in unserer geliebten Hauptstadt zu gönnen und am Freitag gemeinsam nach Dessau zu fahren und hoffentlich ein heiles Auto abholen zu können.
So kam es auch fast: Am Freitag von Berlin nach Dessau um dort zu erfahren, dass mein Auto immer noch nicht fertig ist. Der Meister vom Freundlichen hatte natürlich an dem Tag frei...war ja auch am Vortag Vatertag und da ist man ja noch nicht arbeitsfähig...:-)
Tja...gleich weiter zur Autovermietung...am 20.05. lief ja mein Mietvertrag aus...habe dem erst mal mit einem "was für'n Scheißauto" schonend beigebracht das dies nicht das passende Auto für mich ist und mir gleich für eine weitere Woche einen nagelneuen C 220 CDI mitgenommen. Puh...endlich mal wieder ein Auto unterm Arsch. Mit 170 PS und einer klasse Ausstattung fährt es sich doch gleich viel besser.
Heute früh (21.05.) bekam ich dann einen Anruf vom Meister des freundlichen....und damit zu dem Grund warum ich gerade auf dieses Posting antworte:
Er teilte mir mit, dass ihm einfiel das er vor ca. 2-3 Jahren einmal einen Fall hatte in dem die Kühler eines Fahrzeuges verdreckt waren und das Automatikgetriebe immer in Störung ging und das Notprogramm aufschaltete. Er teilte mir mit, dass er das mal nachschauen lassen will und dann eine neue Probefahrt machen will.
Und heute nachmittag die freudige Mitteilung: Mein Goldstück läuft wieder!
Anscheinend war das tatsächlich die Ursache, dass die Steuerung das Getriebe in das Notprogramm steuerte. Auf jeden Fall ist bei einer anschließenden Probefahrt über ca. 90km keine Störung mehr aufgetreten.
Er hat mit erläutert, dass auf den Kühlern und insbesondere auf dem Ölkühler eine richtige Filzschicht von Staub, Insekten, Pollen, und allen anderen Schlechtigkeiten die so in der Luft rumfliegen war. Dadurch wurde wohl auch das Automatikgetriebe in Mitleidenschaft gezogen. ALSO DANACH MAL SCHAUEN!
Morgen will der Meister dann noch eine Probefahrt durchführen.
Also am jetzigen Freitag (25.05.) eine Crashaktion: Am Abend ab nach Dessau, ins Hotel, am Samstag früh das Auto abholen, den Mietwagen wieder abgeben und nichts wie nach Hause, da wir ja schon am Nachmittag wieder einen privaten Termin haben.
Das Ende vom Lied:
1430,- EUR Instandsetzung
90,- EUR An- Abfahrt
496,- EUR Ein- und Ausbau
615,- EUR Mietwagen 1
386,- EUR Mietwagen 2
(der allerdings nur gebraucht
wurde weil der Spediteur mein
mein Getriebe spazieren fuhr)
Auf alles für den Durchschnittsmitteleuropäer noch 19% Märchensteuer.