Magazinerstellt am 28.07.2014 um 17:49:30
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ADAC Gebrauchtwagenkauf: Markenhändler oder freier Händler?
Gebrauchtwagenkauf: Markenhändler oder freier Händler?
Erst kürzlich überprüfte der ADAC im Rahmen eines Tests mehrere deutsche Gebrauchtwagenhändler. Denn beim Gebrauchtwagenkauf geht es nicht nur um Technik und automobiles Blabla, sondern auch um Ehrlichkeit, Kundenzufriedenheit und Service.
Erst warten, dann zugeben
Natürlich spielt die Vertrauensfrage beim Gebrauchtwagenkauf eine übergeordnete Rolle. Doch vom Erscheinungsbild des Verkäufers und dessen persönliches Umfeld sollte man sich dennoch nicht täuschen lassen. Laut ADAC sind die meisten Gebrauchtwagenhändler ehrliche Menschen - allerdings erst dann, wenn dem Kunden Mängel bereits selbst aufgefallen sind.
Fehler und Mängel direkt ansprechen
Laut Automobilclub sollen nämlich sowohl Markenhändler als auch freie Händler erst dann mit der Sprache rausrücken, wenn der Kaufinteressent etwaige Mängel direkt anspricht. Spätestens dann sollen die Verkäufer auch bereit sein, Mängel zu beseitigen oder den Kaufpreis entsprechend anzupassen. So oder so muss also immer mit Defiziten gerechnet werden. Um dem vorzubeugen, empfiehlt der ADAC eine Probefahrt, bei der das Fahrzeug auch zu einer unabhängigen Werkstatt zur Durchsicht gebracht werden kann. Schade nur, dass sich im ADAC Gebrauchtwagen-Testkauf vier von 36 Gebrauchtwagenhändlern allein die Probefahrt extra bezahlen ließen.
Eigeninitiative statt blindes Vertrauen
Der ADAC rät potentiellen Gebrauchtwagen-Käufern immer wieder zur Eigeninitiative - Checklisten, fachkundige Bekannte oder Durchsichten in benachbarten KFZ-Werkstätten seien das A und O für einen sicheren und lohnenswerten Gebrauchtwagenkauf. Dennoch: Kleinere Autoreparaturen nach dem Gebrauchtwagenkauf können niemals ausgeschlossen werden. Davon ab können einige Reparaturen und Wartungsarbeiten auch selbst erledigt werden. Die DIY-Autoreparatur nimmt zwar etwas mehr Zeit in Anspruch, spart gegenüber der Vertragswerkstatt aber auch Geld.
Probefahrt mit mangelhaften Bremsen?
Davon ab berichtet der ADAC von überhöhten Preisen jenseits des tatsächlichen Fahrzeugwerts und bemängelt darüber hinaus das unfreundlich wirkende Desinteresse einiger Verkäufer. Deutlich stärker aus der Reihe tanzten ein praktisch nicht zugelassenes Fahrzeug, mehrere Fahrzeuge mit gravierenden Mängeln am Bremssystem, Fahrzeuge mit ausgeschlagenen Traggelenken sowie zahlreiche Fahrzeuge, die dem im Internet angepriesenen Zustand absolut nicht entsprochen haben sollen.
Insgesamt ist der ADAC mit dem Ergebnis fast aller Stichproben unzufrieden. Lediglich acht von 36 Händlern konnte das Prädikat „Sehr gut“ vergeben werden. Zehn Händler dürfen sich über das Prädikat „Gut“ und immerhin fünf über das Prädikat „Ausreichend“ erfreuen. Dem gegenüber stehen drei Händler mit dem Prädikat „Mangelhaft“ und satte zehn Händler mit dem Prädikat „Sehr mangelhaft“. Unterm Strich schnitten Markenhändler etwas besser als freie Händler ab. Das detaillierte Gesamtergebnis kann auf ADAC.de nachgelesen werden.