Magazinerstellt am 16.01.2017 um 11:29:53
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Tuningmöglichen durch spezielle Fahrwerke
Tuningmöglichen durch spezielle Fahrwerke
Die Möglichkeiten, ein Auto zu tunen, sind zahlreich. Eine sehr beliebte zielt jedoch auf das Fahrwerk ab, mit dem man die Fahreigenschaften maßgeblich bestimmt.
In der Welt des Autotuning gibt es schier unendlich viele Wege, sein liebstes Gefährt zum Individualisten zu machen. Für viele ist lediglich die Optik des Fahrzeugs entscheidend, die beispielsweise durch ein neues Fahrwerk samt Tieferlegung bewirkt wird. Andere wiederum sind lieber mit Understatement, dafür aber mit deutlich mehr Motorleistung unterwegs. Zudem unterscheiden sich nicht nur Art und Weise des Tunings, sondern ebenso die Preisklasse, in der man sich bewegt.
Beim sogenannten Chiptuning wird in erster Linie die Steuerungselektronik des Autos angepasst. Hier ist jedoch Vorsicht geboten: Wer sich auf eine preisgünstige Lösung einlässt, rennt Gefahr seinem Fahrzeug zu schaden. Daher sollten die Auswahl des Tuners sehr sorgfältig getroffen und lieber ein paar Euro mehr ausgegeben werden. Obendrein muss jeder Autobesitzer damit rechnen, dass sich durch eine Mehrleistung auch ein Mehrverschleiss ergeben kann. Das wiederum führt durch die höhere Beanspruchung oft dazu, dass mehr Ersatzteile benötigt werden.
Mehr Fahrdynamik mit modernen Fahrwerksystemen
Es bestimmt über die Bodenfreiheit, die Dämpfung und vor allem über die Fahreigenschaften eines Autos: Das Fahrwerk. Was für viele lediglich eine Standardausrüstung mit Mittel zum Zweck ist, wird für Tuningfans zur wahren Wissenschaft. Dabei geht es sowohl um optische wie auch fahrdynamische Aspekte. Manche sehen in ihrer Investition eher den Umbau zum Messe- und Showcar, andere wiederum forcieren regelmäßige Besuche auf einer Rennstrecke.
Wer sein Gefährt gerne tieferlegen möchte, muss sich primär um die Fahrwerksfedern kümmern - die sind nämlich für das Niveau der Karosserie verantwortlich. Wo sich für reine Showcars eine möglichst weite Absenkung nach unten eignet, dürfte dies bei Alltagsfahrzeugen nicht der Fall sein (z. B. für Bodenschwellen, Parkhausein- und -ausfahrten etc.). Deswegen ist ein Kompromiss oftmals der richtige Weg, um sich nicht zu sehr einzuschränken. Für das aktuelle BMW M2 Coupé lässt sich trotz bereits werkseitiger sportiver Ausstattung diese weiter modifizieren: Mit speziellen hochwertigen Fahrwerksfedern geht die Karosserie des M2 so nochmals 15-20 Millimeter tiefer, während die serienmäßige Dämpfung erhalten bleibt.
Damit wird einerseits die Optik des Kompaktsportlers nochmals unterstrichen, andererseits liegt der Fahrzeugschwerpunkt etwas tiefer und damit das Auto noch stabiler auf der Straße. Letzteres wird vor allem im physikalischen Grenzbereich (meist auf der Rennstrecke) ersichtlich. Je nach Federntyp ermöglicht mancher Hersteller auch eine stufenlose Tieferlegung, ohne die Federn tauschen oder ausbauen zu müssen. So lässt sich auch nachträglich für verschiedene Events die Fahrzeughöhe anpassen. Für besonders tiefe Angelegenheiten greifen viele Tuningfreunde hier auf einen nicht allzu verbreiteten Typ von Fahrwerk zurück: Die Luftfederung. Das Konstrukt ermöglicht oftmals eine Absenkung der Karosserie bis kurz vor dem Asphalt, was für Showzwecke durchaus willkommen scheint.
Wenn man es hinsichtlich des Fahrwerks eher auf die sportliche Ausrichtung abgesehen hat, eignen sich Komplettpakete von Gewindefahrwerken samt einstellbaren Dämpfern. Damit schränkt man den Grenzbereich der Tieferlegung zwar etwas mehr ein, hat dafür aber zahlreiche Konfigurationsmöglichkeiten was das Handling des Autos angeht. Manche Firmen bieten hierfür sogar Schnittstellen zu hauseigenen Smartphone-Apps an. Damit lassen sich Zug- und Druckstufen des Fahrwerks (ähnlich wie im Bordcomputer des Autos) mit wenigen Klicks individuell einstellen.
Wer zudem noch gut ausgefüllte Radkästen vorzeigen möchte, kann nebst Tieferlegung und groß dimensionierten Pneus auch auf Distanzscheiben zurückgreifen. Damit wird die Spur des Fahrzeugs nochmals verbreitert, die Räder stehen satter unter den Kotflügeln. Jedoch muss hierbei eine geänderte Einpresstiefe der Räder berücksichtigt werden. Für den BMW M2 sind solche Distanzscheiben ebenfalls eine Option, um bei Lastwechseln in schnellen Kurven etwas breiter aufgestellt zu sein.
Auch der Soundfaktor spielt eine wichtige Rolle
Doch selbst wenn durch das ideale Fahrwerk Optik wie Fahrdynamik in Einklang stehen, lassen sich in puncto Autotuning noch weitere kleinere Projekte in Angriff nehmen. Neben Chiptuning und Fahrwerken, machen vor allem die richtigen Felgen das Design komplett. Je nach gewünschter Tieferlegung muss hier vor allem die Raddimension und die Kombination mit der richtigen Bereifung gefunden werden. Sofern im Vorfeld schon eine Leistungssteigerung vorgenommen wurde, eignet sich für manche Bleifüße auch eine größere Bremsanlage. Hierbei braucht es für größere Bremsscheiben auch hinreichend große Felgen.
Darüber hinaus achten ebenso viele Liebhaber auf die richtige akustische Note ihres Fahrzeugs. Wer ein auffälliges Gefährt mit entsprechender Leistungsausbeute hat, möchte nicht nur gerne gesehen sondern auch gehört werden. Zwar wird der Klang ursprünglich durch den Verbrennungsmotor bestimmt, die klangliche Wiedergabe ist jedoch Aufgabe einer Sportabgasanlage. Für eine höhere Lautstärke eignen sich Fabrikate mit zusätzlicher Klappensteuerung, um die Dezibelanzahl steuern zu können. Wie bei vielen Tuningmaßnahmen muss jedoch auch hier auf die Vereinbarkeit mit der StVO geachtet und ggf. eine Eintragung beim TÜV erfragt werden. Alternativ finden auch immer häufiger sogenannte Active-Sound Module den Weg ins Fahrzeuginnere. Dabei wird der Klang elektronisch mittels Lautsprechern und entsprechenden Klangkörpern erzeugt.