Magazin erstellt am 18.12.2011 um 19:15:01 [ voriger | nächster ]

China erhebt neue Einfuhrzölle: Deutsche Autohersteller betroffen

BMW-News-Blog: China erhebt neue Einfuhrzölle: Deutsche Autohersteller betroffen
China erhebt neue Einfuhrzölle - BMW entspannt

In den Vereinigten Staaten produzierte Fahrzeuge ab 2,5L Hubraum und aufwärts, werden ab sofort von China mit bis zu 21,5% Einfuhrzoll ("Anti-Dumping-Zoll") belastet. Das gab am Mittwoch das chinesische Handelsministerium bekannt.

Als Grund für diesen Schritt wird die Subventionierung der US-Automobilproduktion genannt, die dem chinesischen Markt "substanziellen Schaden" zugefügt habe. Experten sehen darin bereits eine weitere Eskalation des andauernden Handelsstreits zwischen den Staaten und der Volksrepublik.

Lange Vorgeschichte

Aufgrund von Verstößen durch Verhängung etlicher Ausfuhrzölle auf Rohstoffe, die weltweit insbesondere die Pharma- und Automobilbranche betrafen, wurde diesen Sommer in Genf ein klares Urteil von der Welthandelsorganisation gegen China ausgesprochen. Beschwerdeführer USA feierte dieses Urteil als großen Erfolg, doch nun kommt die Retourkutsche, das Land der Mitte versucht es andersherum: Importzoll statt Exportzoll.

BMW erwartet keine großen Auswirkungen auf China-Geschäft

BMW-Fahrzeuge aus den Vereinigten Staaten (z.B. X5) werden mit einer zusätzlichen Abgabe von 2% belastet, wohingegen die US-Konzerne wesentlich tiefer in die (Kunden-)Tasche greifen müssen. So fallen beispielsweise für GM satte 12,9% und für Chrysler 8,8% Aufschlag an.

In München gibt man sich gelassen. Die Auswirkungen der "Strafzölle" auf das Chinageschäft seien "nicht wesentlich", man sei darauf vorbereitet. Im Gegensatz dazu reagierte die Börse darauf überhaupt nicht gelassen: VW- und BMW-Aktien verloren durch Abverkäufe nach der Meldung innerhalb von Stunden beachtliche 5%, auch Mercedes notierte am selben Tag mit knapp 3% im Minus.

Mit Vollgas durch die Krise

In Zeiten von Währungs- und Systemkrise können sich die Bayern trotz allem eine breite Brust erlauben: Nach wie vor läuft das Geschäft sehr gut, man kann bessere Gesamtabsatzzahlen als die direkte Konkurrenz vorweisen und ist wirtschaftlich vernünftig und zukunftsorientiert aufgestellt. Ein Wermutstropfen bleibt dennoch: Der größte Automarkt der Welt, der chinesische, wird im Premium-Segment ausgerechnet von VW-Tochter Audi dominiert und deswegen geben sich die Ingolstädter kämpferisch: Bis spätestens 2015 soll BMW weltweit im Absatz und den Unternehmenskennzahlen überholt werden. Derzeit schmilzt der Vorsprung der Bayern. Wir dürfen gespannt sein.
 
Autor: Fokus BMW [ voriger | nächster ]
bubo_bubo erstellt am 25.01.2012 um 21:49:43 pn profil zitat link