Magazin erstellt am 02.05.2023 um 17:37:57 [ voriger | nächster ]

Kraftfahrzeugkennzeichen - wie ist es eigentlich entstanden?

BMW-News-Blog: Kraftfahrzeugkennzeichen - wie ist es eigentlich entstanden?
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Kraftfahrzeugkennzeichen - wie ist es eigentlich entstanden?

Autos, die am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen sollen, müssen gemäß § 10 der FZV (Fahrzeug Zulassungsverordnung) über ein Kennzeichen im Front- und Heckbereich verfügen. Die Nummernschilder müssen fest angebracht sein und dürfen nicht verdreckt oder abgedeckt werden. Die Sichtbarkeit soll somit jederzeit gewährleistet werden. Aber warum wurden spezielle Regeln festgelegt und welchen Wandel haben Kraftfahrzeugkennzeichen in Deutschland im Laufe der Zeit erfahren?

Die Geschichte und ihre Entwicklung von Kraftfahrzeugkennzeichen in Deutschland 

Das erste Automobil, das in Deutschland Geschichte schrieb, wurde vom deutschen Ingenieur Carl Benz gefertigt und Ende Januar 1886 zum Patent angemeldet. Es fuhr auf drei Rädern und konnte höchstens 16 km/h erreichen. Damals war von Kraftfahrzeugkennzeichen noch keine Rede, doch das sollte sich schnell ändern. Denn mit dem Fahrzeug wuchs die Beliebtheit und immer mehr Menschen wollten mit motorbetriebenen Autos die Welt erkunden. 

Durch das vermehrte Aufkommen an Fahrzeugen war bald klar, dass mehr Ordnung ins Geschehen gebracht werden musste. Das erste Kraftfahrzeugkennzeichen entstand schließlich 1906 und wurde in Berlin für ein Automobil freigegeben. Damals handelte es sich um ein sehr einfaches Schild aus Metall, das weiß gehalten war. Zwei Buchstaben sowie eine Zahl in Schwarz zierten den Schriftzug - an diesem System hat sich bis heute in Deutschland nicht viel verändert. Dennoch musste das Kraftfahrzeugkennzeichen in den nächsten Jahren einige Veränderungen hinnehmen. 

Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg und zwar am 1.10.1938 war eine Veränderung in der damals gültigen StVZO geplant, die das Aussehen der Kennzeichen stark verändern sollte. Fortan sollten die Nummernschilder schwarz gestaltet und mit weißer Schrift versehen werden. Doch noch vor Beginn der Herausgabe wurde die Regelung wieder zurückgezogen - es fuhren dennoch einige Fahrzeuge mit den neuen Kennzeichen, die es eigentlich in dieser Form nicht geben sollte. 

Das Format des Nummernschildes veränderte sich erneut während des Zweiten Weltkrieges. Dabei sollten die Initialen des Autobesitzers sowie vier Ziffern auf dem Kraftfahrzeugkennzeichen enthalten sein. Diese Veränderung sollte den Fahrzeugdiebstahl verhindern und gleichzeitig gewährleisten, dass nur zugelassene Autos auf öffentlichen Straßen unterwegs waren. Nach dem Krieg kam schließlich auch das heute gängige Kennzeichenformat zum Einsatz. Hierfür wurden ein Buchstaben sowie zwei oder drei Zahlen nebst weiteren zwei Buchstaben festgelegt. 

Dabei sollte der erste Buchstabe die Region bezeichnen, in dem das Fahrzeug angemeldet ist. Das „A“ stand dabei für Augsburg oder das  „B“ für Berlin. Die Nummern wurden zunächst fortlaufend an Autobesitzer vergeben, während die letzten beiden Buchstaben den Bezirk, in dem das Fahrzeug gemeldet war, bezeichneten.

Durch diese Maßgabe war es Polizisten und Strafverfolgungs-Beamten nun ein Leichtes, Fahrzeuge ihren Haltern zuzuordnen oder auch gestohlene Fahrzeuge zu bestimmen. Zudem ließ sich durch die fortlaufende Zahl auf dem Kraftfahrzeugkennzeichen das Alter eines Fahrzeuges sehr einfach bestimmen.

Später kamen weitere Merkmale zum Kennzeichen hinzu. Da Fahrzeuge eine jährliche Inspektion zu absolvieren hatten, wurden Aufkleber vergeben, die ebenfalls auf den Nummernschildern Platz finden sollten. Mit jedem Jahr veränderte sich die Farbe der Plakette, so dass ebenso schnell ermittelt werden konnte, ob ein Fahrzeug auf dem neuesten Stand war - dieser Umstand hat sich bis heute kaum verändert.

Wann kamen die ersten personalisierten Kraftfahrzeugkennzeichen auf?

Erst seit 1994 können sich Autohalter persönliche Wunschkennzeichen bei den Kfz-Zulassungsbehörden ausstellen lassen. Seit diesem Jahr wurden schon zahlreiche personalisierte Kennzeichen gefertigt, die häufig die eigenen Initialen, das Geburtsdatum oder Affinitäten sowie Vorlieben aufzeigen. Bis heute sind Wunschkennzeichen sehr beliebt und werden gerne von Autofreunden benutzt, die ihrem Fahrzeug eine spezielle Note verleihen möchten. Autohalter können inzwischen bei der zuständigen Zulassungsstelle oder online ihr Wunschkennzeichen suchen, reservieren und prägen lassen, um ein besonderes Nummernschild zu präsentieren.


 
Autor: Chris_W. [ voriger | nächster ]